In der noch immer heftig geführten Debatte um die Konstruiertheit des Geschlechts fehlte es bisher an einem differenzierten philosophischen Vergleich zwischen Butler und Foucault. Die bewusste Bezugnahme des Menschen auf die Welt ist sprachlich vermittelt. Die Sprache als eine Dimension der Konstruiertheit des Subjekts ist prägend und verfehlend zugleich. Eine andere Dimension bilden die physischen Disziplinierungen, denen Individuen lebenslang unterworfen sind. Zum selbstbewußten Subjekt zu werden heißt, sich in den Rahmen einzuordnen, den diese kulturell und historisch spezifischen Prägungsweisen setzen. Es heißt aber auch, aus dem Wissen um die Zwänge Widerstand gegen diese Zumutungen zu entwickeln. Aus den Schriften von Judith Butler entwickelt die Autorin diese paradoxe Struktur des Subjekts. Die anschließende Relektüre Butlers mit Michel Foucaults Subjektkonzept zeigt, dass die leiblich gewonnene Kontur und Erfahrung des Selbstseins für konkrete Subjekte ebenso prägend ist wi e semiotische Zurichtung und Abschließung, die Butler ins Zentrum stellt. Beide miteinander verwoben kennzeichnen das Paradox des Subjekts. Christine Hauskeller schließt mit ihrer genauen Untersuchung eine Lücke in der aktuellen philosophischen Diskussion.
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