Taipeh: Yang Ning ist Tatortreinigerin und hatte früher den absoluten Geruchssinn. Nach dem Tod ihres Bruders ist sie allerdings mit dem partiellen Verlust dieser Gabe gestraft und kann sie nur noch an Orten des Todes und der Verwesung wieder zum Leben erwecken. Als sie zur Wohnung einer verschwundenen Person gerufen wird, wo sie aufräumen soll, merkt sie allerdings zu spät und nachdem die Räume von ihr schon gesäubert worden sind, dass sie in eine Falle gelockt wurde. Diese Wohnung ist ein Tatort, hier ist ein Mord geschehen. Prompt wird sie von der Polizei als Hauptverdächtige betrachtet.
Yang Ning begibt sich auf eine verzweifelte Suche, um sich zu entlasten. Sie folgt der schwer fassbaren Spur, die der Mörder hinterlassen hat - der Duft eines Parfüms namens Madame Rochas -, und nimmt dabei die Hilfe des berühmt-berüchtigten Serienmörders und Künstlers Cheng Chunjin in Anspruch, um das Innenleben eines psychopathischen Geistes zu verstehen. Um das Monster zu jagen, muss sie selbst zu einem Monster werden ...
Yang Ning begibt sich auf eine verzweifelte Suche, um sich zu entlasten. Sie folgt der schwer fassbaren Spur, die der Mörder hinterlassen hat - der Duft eines Parfüms namens Madame Rochas -, und nimmt dabei die Hilfe des berühmt-berüchtigten Serienmörders und Künstlers Cheng Chunjin in Anspruch, um das Innenleben eines psychopathischen Geistes zu verstehen. Um das Monster zu jagen, muss sie selbst zu einem Monster werden ...
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Kolja Mensing verfolgt fasziniert, wie Katniss Hsiao in ihrem Krimidebüt Versatzstücke aus dem angloamerikanischen und europäischen Krimi-Kanon zu einem Thriller arrangiert, der auf subtile Weise unterschwellige Konflikte in der taiwanesischen Gesellschaft verhandelt. Und dann zählt Mensing auf: Die Heldin heißt Yang Ning und arbeitet als Tatortreinigerin in Taipeh, das Opfer ist eine junge Frau, deren Parfum (!) in Yang Ning schmerzhafte Erinnerungen wach ruft, der Verdächtige trägt den Namen Grenouille (!), dann ist da noch Norman Bates (!) im Fernsehen, der verurteilte Serienmörder, der Yang Ning bei der Recherche hilft (!) und so weiter… … Dass Kriminalromane mit intertextuellen Verweisen arbeiten, ist nichts Neues. Spannend findet Mensing eher, wie diese Verweise im Kontext der taiwanesischen Gesellschaft teilweise ganz andere, überraschende Implikationen bekommen. So wird mit den Mitteln westlich geprägter Erzählformen eine Geschichte über den Generationenkonflikt in Taiwan erzählt, erklärt der beeindruckte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Das Parfüm des Todes ist ein Tochter-Bruder- Mutter-Drama, eine so traurige wie wütende Inspektion von Schuldzusammenhängen in einer Familie und den Gründen, warum ihr toxischer Hauch gleich mehrere Leben vergiften kann ... Diese Tapferkeit und den Mut, diesen Impuls in Literatur zu verwandeln, kann man nicht hoch genug einschätzen.« Daniel Haas DIE ZEIT 20241030