Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln (Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Studiengang Soziale Arbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: "Jetzt entscheide ich selbst!", so titelt die Broschüre des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zum trägerübergreifenden Persönlichen Budget, dessen rechtsverbindliche Einführung zum 01.01.2008 häufig mit einem Paradigmenwechsel für Menschen mit Behinderung verbunden wird. Durch die Einführung des SGB IX im Jahre 2001 erfuhr das Wunsch- und Wahlrecht von Menschen mit Behinderung eine wesentliche Erweiterung. Unter anderem wurden die rechtlichen Voraussetzungen für das Persönliche Budget geschaffen. Leistungsberechtigte können nun anstelle (oder kombiniert mit) einer Dienst- oder Sachleistung die Auszahlung eines Geldbetrages wählen, mit dem sie sich Leistungen zur Teilhabe nach Bedarf selbst einkaufen. Durch diese Möglichkeit soll die Selbstbestimmung behinderter Menschen gefördert werden. Ihnen kommt die Rolle von eigenverantwortlichen Kundinnen und Arbeitgeberinnen zu. Das bisherige Leistungsdreieck zwischen Antragsstellenden, Leistungsträgern und Leistungserbringern wird aufgelöst.In der Fachliteratur wird das Persönliche Budget größtenteils positiv bewertet, es gibt jedoch auch einige Kritikpunkte. Auf die Zielgruppe der Menschen mit psychischen Erkrankungen speziell wird weniger eingegangen. In dieser Arbeit werden die Potentiale und Barrieren des Persönlichen Budgets für Menschen mit seelischen Behinderungen im Hinblick auf eine individuelle Lebensführung betrachtet.Dazu wird zunächst der Einfluss von Reformbestrebungen und der Veröffentlichung der Psychiatrie-Enquete auf die Psychiatrie in Deutschland beschrieben. Anschließend wird die Entwicklung des Persönlichen Budgets in einigen Ländern des europäischen Auslands und in Deutschland vorgestellt. Diesbezüglich werden die Ergebnisse zweier Studien mit Fokus auf Menschen mit psychischen Erkrankungen beschrieben. Ein weiterer Teil dieser Ausführungen beleuchtet Hintergründe und Grundlagen des P.B. auf normativ-ethischer, auf professionstheoretisch-fachlicher sowie auf sozialpolitischer Ebene. Des Weiteren wird in diesem Abschnitt Empowerment als Arbeitsansatz vorgestellt. Es folgt eine Auseinandersetzung mit den rechtlichen Grundlagen und der Umsetzung dieser neuen Leistungsform. Anschließend werden Überlegungen zu den Möglichkeiten, Chancen, Risiken und Grenzen, die das Persönliche Budget für die subjektiven biografischen Entwürfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen mit sich bringen, angestellt.
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