Die Auseinandersetzung mit der Verteidigungs- und Sicherheitsproblematik stellt im afrikanischen Kontext eine Herausforderung von bisher unbekannter Tragweite dar. Diese Studie ist insofern richtungsweisend, als sie diese Problematik neu beleuchtet, insbesondere die Bedrohung durch Boko Haram, eine islamistische Terrorsekte, die Anfang der 2000er Jahre im Nordosten Nigerias entstand und deren Ausschreitungen sich ab Anfang der 2010er Jahre in den meisten Ländern der Tschadseebecken-Kommission, insbesondere Kamerun, Tschad und Nigeria, intensivierten. Diese Länder mussten mit ansehen, wie die Gewalt dieser Sekte zunahm und die Ruhe der Bevölkerung durch schreckliche und monströse Aktionen ihrer Kämpfer, die nichts als Angst und Verzweiflung zu verbreiten wussten, gefährdet wurde. In diesem Zusammenhang werden die Länder der CBLT mittel- bis langfristig nur dann in der Lage sein, mit dieser Nebula zurechtzukommen, wenn sie sich wieder ein authentisches Sicherheitsparadigma aneignen. Daher ist eine objektive und realistische Neubewertung des Verteidigungssystems und der Beziehungen zwischen den CBLT-Ländern und ihren zahlreichen Partnern für eine endgültige Ausrottung des Nebels erforderlich.