Joachim Ringleben konzentriert sich bei seiner Auslegung des 4. Evangeliums sprachtheologisch und sprachphilosophisch auf das Verhältnis des Logos vom Anfang zu den logoi Jesu. An den zentralen Texten und ihrer sprachlichen Gestalt zeigt er, dass der Prolog sich nahezu überall im Evangelium reflektiert und dieses ihn ständig voraussetzt. Vers 1,18b am Ende des Prologs mit dem Schlüsselwort "exegesato" eröffnet den Übergang zum Evangelium selbst als einem Evangelium der Reden. Daher erweist sich dieses durchgängig von der systematischen These bestimmt: Überall wo der irdische Jesus redet, da spricht der ewige Logos selber. Dadurch kommt abschließend den Ego-eimi-Worten eine besondere theologische Bedeutung zu. Der Autor behandelt textnah Themen wie: Hören, Lesen, Glauben, Einheit (Joh 10,30), reziproke Immanenz, den Begriff des Geistes und der Liebe sowie das Hohepriesterliche Gebet. Er erörtert ausgehend von Joh 8,58 die Zeitlichkeit und das Zeitverständnis des johanneischen Christus sowie die Passionstexte und die Auferstehungsgeschichten. Zuletzt werden Joh 4 und sodann sämtliche Ego-eimi-Worte sowie eingehend theologisch zentrale Texte wie Joh 5,26; 14,6 und 11,25 systematisch ausgelegt.