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Der Gedanke eines umfassenden philosophischen Systems war mindestens für die Epoche der deutschen Philosophie nach Kant ein zentraler. Wer hingegen heute noch ein philosophisches System erstellen wollte, gilt als verschroben und würde vom akademischen Mainstream kaum ernst genommen. Doch muss dies so sein, und vor allem: Muss dies so bleiben? Was sind die Gründe dafür, dass die Konzeption eines Systems der Philosophie so sehr in Misskredit geraten ist und allemal als heute nicht mehr möglich gilt? Sind es Schwächen des Systemgedankens als solchen, oder sind es bloße Zeitumstände, die ein…mehr

Produktbeschreibung
Der Gedanke eines umfassenden philosophischen Systems war mindestens für die Epoche der deutschen Philosophie nach Kant ein zentraler. Wer hingegen heute noch ein philosophisches System erstellen wollte, gilt als verschroben und würde vom akademischen Mainstream kaum ernst genommen. Doch muss dies so sein, und vor allem: Muss dies so bleiben? Was sind die Gründe dafür, dass die Konzeption eines Systems der Philosophie so sehr in Misskredit geraten ist und allemal als heute nicht mehr möglich gilt? Sind es Schwächen des Systemgedankens als solchen, oder sind es bloße Zeitumstände, die ein künftiges System der Philosophie womöglich selbst noch erhellen könnte? Welche Zeitumstände „braucht“ ein philosophisches System überhaupt, um „gedeihen“ zu können? Und wie müsste sich ein philosophisches System fassen, das der Gegenwart gerecht würde? Um diesen Fragen nachzugehen, entwickelt der erste Teil der vorliegenden Analyse jene „Ingredienzien“, die ein philosophisches Unterfangen aufweisen muss, um ein System sein zu können. So muss ein System über formale Überlegungen hinaus materiale Themen erörtern, einen in sich geordneten Duktus aufweisen, ja sich letzten Endes selbst tragen und in diesem Sinne etwaige vorab getroffene Voraussetzungen einholen. Wenn am Ende dieses ersten Buchteils die Kontur eines Systems allererst entsteht, geht die Frage sodann auf dessen Gegenwart wie auf dessen Historie. Soll diese „Seite“ der Wirklichkeit des Systems nicht gewaltsam „unter“ ein System gebracht und mithin eingezogen werden, muss das System in sich selbst zeitlich und geschichtlich sein. Es muss ein System der Freiheit sein, sich noch seines Systemanspruchs entäußern zu können, ohne dadurch aufzuhören, System zu sein. Dafür, dass ein System mit dessen Entäußerung vielmehr anfängt, System gewesen zu sein und System zu sein, kann schlussendlich der Übergang von Hegels Logik in die Realphilosophie Pate stehen, den wir im steten Blick auf Hegels Jenaer Zeitanalysen interpretieren. Gerade in seiner Partikularität vermag das System universal zu sein, um seine argumentative Kraft und Reichweite jederzeit an partikulären und selbst an tagesaktuellen Themen entfachen zu können.