Rasenflächen, Gewässer, Bäume - den Besuchern englischer Landschaftsgärten begegnen Teile der Natur als kunstvoll arrangierte Details in bildhaften Gartenszenen. Die im ausgehenden 18. Jahrhundert in England veröffentlichten Texte zur Theorie des Pittoresken beleuchten diese gleichzeitige Möglichkeit von Natur- und Kunstwahrnehmung im Landschaftsgarten. Der vorliegende zweite Band der »Benrather Schriften« erschließt das in Deutschland kaum bekannte Quellenmaterial zur englischen Gartentheorie dieser Zeit. Der aktuellen Bildwissenschaft eröffnet die Auseinandersetzung mit der Theorie des Pittoresken neue Fragestellungen, denn auch von Gegenwartskunst im Außenraum kann eine bildhafte Wirkung ausgehen. In Modellanalysen werden Installationen von Robert Smithson, Richard Serra und Dani Karavan untersucht, außerdem das von dem Landschaftsarchitekten Bernhard Korte gestaltete Außengelände des Museums Insel Hombroich in Neuss und das von Frank O. Gehry entworfene Guggenheim Museum Bilbao. Die Ergebnisse mögen überraschen: Dank der gewählten rezeptionsästhetischen Perspektive treten die Unterschiede zwischen der Wahrnehmungvon Wirklichkeit und den Als-ob-Erfahrungen, die bildhafte Inszenierungen ermöglichen, deutlich zu Tage.
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