Auf die lange Tradition des Fremdsprachenunterrichts Deutsch zurückblickend, stand von je her der bundesdeutsche Standard im Mittelpunkt; das österreichische oder gar das Schweizer Deutsch war aus diesem monozentrischen Blickwinkel gesehen irrelevant. In den letzten Jahrzehnten hat eine plurizentrische Sprachauffassung, die nun nicht mehr von einer einzigen Standardnorm ausgeht, an Bedeutung gewonnen. Obwohl das plurizentrische Konzept von der Sozio- und Varietätenlinguistik nicht mehr in Frage gestellt wird, bedeutet dies noch lange nicht, dass die theoretischen Erkenntnisse auch in die Praxis umgesetzt wurden. Die vorliegende Dissertation versucht zu analysieren, inwieweit sich die Darstellung der deutschen Sprache von einer monozentrischen Sichtweise entfernt hat und welche Präsenz das österreichische Deutsch als Standard einer nicht-dominanten Nation im Fremdsprachenunterricht aufweisen kann. Zu diesem Zwecke wurden verschiedene Unterrichtsmaterialien aus dem deutschsprachigen sowie anglophonen Sprachraum untersucht und eine Studie zur Kenntnis und Akzeptanz des österreichischen Deutsch unter amerikanischen, irischen und britischen Lehrenden durchgeführt.