Wie alles, was ich bisher von Brandon q. Morris gelesen habe, ist auch diese Geschichte sehr anspruchsvoll und spannend bis zum Schluss. Die Zukunftsszenarien sind sehr glaubwürdig sowohl im Hinblick auf das profunde Hintergrundwissen des Autors in Sachen Astronautik und Astronomie als auch zu den
gesellschaftlichen Entwicklungen und den ganz privaten Dingen, mit denen die Protagonisten sich…mehrWie alles, was ich bisher von Brandon q. Morris gelesen habe, ist auch diese Geschichte sehr anspruchsvoll und spannend bis zum Schluss. Die Zukunftsszenarien sind sehr glaubwürdig sowohl im Hinblick auf das profunde Hintergrundwissen des Autors in Sachen Astronautik und Astronomie als auch zu den gesellschaftlichen Entwicklungen und den ganz privaten Dingen, mit denen die Protagonisten sich auseinandersetzen müssen und an denen sich ihre Charaktere entwickeln.
Besonders gefallen hat mir der lockere Stil. Köstlich fand ich die Dialoge Nics mit der sympathischen KI namens Oskar und dem blinden Passagier Witali, der zu einem guten Freund wurde. In dem Zusammenhang hat mir die Szene gefallen, als Nick nach dem Aufwachen aus dem „Winterschlaf“ außer Lallen kein Wort zustande gebracht hat. Ich konnte kaum mit dem Lachen aufhören.
Die Idee, einer KI menschliche Züge zu geben, fand ich schon in der Eismond-Reihe sehr interessant. Vor allem das nichtlineare Verarbeiten von Information, das den gleichen Regeln folgt wie das des menschlichen Gehirns, habe ich so anderswo in der SF noch nicht kennen gelernt. Dabei hat der Autor das konsequenterweise auf die Spitze getrieben, indem sich Oskar in eine andere KI verliebt. Tolle Idee, aber ganz und gar nicht abwegig. Schließlich kommt irgendwann der Punkt, dass sich daraus Persönlichkeiten entwickeln, die über eine komplexe Geschichte und so etwas wie Empathie verfügen.
Mit jedem Kapitel wurde die Geschichte spannender und die Drei kreativer, die teils Haare sträubenden Probleme zu meistern.
Am Ende fand ich es schade, dass ich mich von ihnen verabschieden musste. Sogar die nicht unbedingt liebenswerte Valentina war mir ans Herz gewachsen. Dem Autor offenbar auch, denn sie und ihr skrupelloser Konzern spielen in vielen seiner Abenteuer eine Rolle. Ich denke mal, als Warnung, nicht alles zu tun, was man tun könnte.
Ein Buch, dass ich unbedingt weiterempfehle, auch weil es am Schluss auch noch eine Zugabe in Sachen Astrowissen gibt.