Die Staaten Südamerikas haben sich in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht politisch und wirtschaftlich auseinanderentwickelt. Was aber verbindet die Länder trotz aller Vielfalt? Neben der Zugehörigkeit zum romanischen Sprachraum ist es das Erbe der kolonialen Vergangenheit. Die heutige Staatenwelt und Sozialstruktur Südamerikas hat ihre Wurzeln in der Kolonialherrschaft. Im 19. Jahrhundert wurden die südamerikanischen Staaten politisch unabhängig, in der sozialen und gesellschaftlichen Struktur allerdings überdauerten die Hypotheken der Vergangenheit. Dies schließt die ungleiche materielle Teilhabe und Verteilung des volkswirtschaftlichen Ertrags mit ein. Und schließlich bestehen Gemeinsamkeiten in der politischen Kultur und in den politischen Systemen. Die Demokratie hat in Südamerika - gerade mit Blick auf die autoritäre Regression in den 1960er und 1970er Jahren - erstaunlich fest Fuß gefasst. Die sozialen und politischen Konfliktlinien existieren dennoch weiterhin. Die Autorinnen und Autoren zeichnen ein facettenreiches Bild des Subkontinents und schärfen den Blick für die Beurteilung der politischen Probleme.
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