Genuss und Vergnügen, Furcht und Schrecken, Träume, Wünsche, Gefühle - gemeinsam mit dem Menschen hat Niklas Luhmanns Systemtheorie dies alles in die Umwelt der Gesellschaft verbannt. Ganz anders die moderne Populärkultur. Sie behauptet all dies, im Gegenteil, als deren Zentrum. Unsere Körper, unser Erleben - um sie dreht sich alles, folgt man den Bildern, die die Populärkultur von der modernen Gesellschaft zeichnet. Der Band macht dieses spannungsreiche Verhältnis produktiv. Seine leitenden Fragestellungen lauten: Welche Funktion(en) erfüllt das Populäre für die moderne Gesellschaft? Und was folgt aus der Abhängigkeit von so vielen populärkulturellen Problemlösungen für das Verständnis dieser Gesellschaft? Auf der Suche nach Antworten werden in den Beiträgen Mittel der Systemtheorie neu befragt und erprobt. So werden neue Perspektiven auf die verschiedensten populärkulturellen Phänomene möglich: auf Popmusik, Computerspiele, Werbung, Comics und Romane, auf skandalträchtige Kunst, auf Kuratoren und Stars, populäre Zeitdiagnosen und Gewaltdarstellungen, Tourismus und Mode. Nicht zuletzt wird die Systemtheorie selbst als populärkulturelle Erscheinung in den Blick gerückt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
"Anregenden Scharfsinn" attestiert Ekkehard Knörer diesem von Christian Huck und Carsten Zorn herausgegebenen Band, einen weiteren Versuch, Pop theoretisch zu erfassen. Adorno und die Kritischen Theorie eignen sich seines Erachtens dafür eher weniger, die vierzehn Autoren des Band versuchen daher, mit Hilfe von Luhmanns Systemtheorie die Popkultur besser zu verstehen. Hinterlassen einige Aufsätze bei Knörer auch "leise Ratlosigkeit", findet er andere, die sich als durchaus erhellend und inspirierend herausstellen. Bei Urs Stäheli etwa lernt er, dass das Populäre der Trick sei, "mit dem die ausdifferenzierten Funktionssysteme die Menschen an sich binden." Auch mit den Beiträgen von Rudolf Helmstetter über Geschmack, Jens Ruchatz über die "Du bist Deutschland"-Kampagne und Christian Huck über die Mode im Roman des 18. Jahrhunderts kann er etwas anfangen. Die Bedeutung der Populärkultur sähen diese Autoren in den Vorschlägen, die Pop den Menschen mache, um sich als Individuen verstehen zu können. Besonders gefallen hat Knörer Rembert Hüsers "böser und lustiger Text" zum Versuch, die Systemtheorie selbst zu popularisieren.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Die Systemtheorie wird hier nicht scholastisch betrieben, sondern die Autoren versuchen, die offenen Fäden der Systemtheorie weiterzuspinnen. Unter dem Strich ist Das Populäre der Gesellschaft deshalb ein außerordentlich interessanter Sammelband, der die theoretische Diskussion um das Populäre um einen grundlegenden Beitrag reicher gemacht hat. Seinem selbst gesetzten Anspruch, im interdisziplinären Zugang auf die Populärkultur die systemtheoretische Stimme vernehmbar zu machen ohne den intratheoretischen Problemen und Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen, wird der Band in jeder Hinsicht gerecht. Dem sehr gur redigierten und lobenswerterweise mit einem umfassenden Register versehenen Buch ist daher eine breite Rezeption zu wünschen." www.IASLonline.de, 16.02.2009
"Der Sammelband bietet im Großen und Ganzen gehaltvolle Einsichten in den aktuellen Diskurs des Populären und liefert gleichzeitig die Steilvorlage für weitere Theoriereflexionen und empirische Anschlussstudien [...]. Und das ist bisweilen ein unverzichtbarer Forschungsbeitrag." Soziologische Revue, 2-2009
"Für die Leserin und den Leser ergibt das [Buch] eine außerordentlich anregende Mischung aus Scharfsinn und leiser Ratlosigkeit." taz, 14.01.2008
"Der Sammelband bietet im Großen und Ganzen gehaltvolle Einsichten in den aktuellen Diskurs des Populären und liefert gleichzeitig die Steilvorlage für weitere Theoriereflexionen und empirische Anschlussstudien [...]. Und das ist bisweilen ein unverzichtbarer Forschungsbeitrag." Soziologische Revue, 2-2009
"Für die Leserin und den Leser ergibt das [Buch] eine außerordentlich anregende Mischung aus Scharfsinn und leiser Ratlosigkeit." taz, 14.01.2008