Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Gönner, Geber und Gelehrte, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung"Die Wirklichkeit des höfischen Literaturbetriebs ist uns weitgehend verschlossen. Wir wissen nichts davon, wie die Autoren und ihre Auftraggeber miteinander umgingen; wir kennen die gesellschaftliche Position der Dichter nicht; wir wissen nicht, wie und wo sie mit ihren schriftlichen Vorlagen bekannt wurden und unter welchen Bedingungen sie gearbeitet haben." Ebenso gestaltet es sich mit den Gönnerbeziehungen mittelhochdeutscher Epiker, nur für sehr wenige Dichter kann ein Mäzenatentum eindeutig belegt werden.Gerade auch für Wolfram von Eschenbach kann eine Gönnerschaft nur vermutet werden. In seinen drei Großwerken 'Parzival' , 'Willehalm' und 'Titurel' verweist er an zahlreichen Stellen auf historisch mehr oder weniger sicher verifizierbare Personen - doch kann darum gleich ein Mäzenatentum oder auch nur eine Auftraggeberschaft unterstellt werden?Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Nennungen im 'Parzival' und im 'Willehalm' Wolframs und wägt das Für und Wider in den verschiedenen Forschungsberichten aus dem vergangenen Jahrhundert gegeneinander ab. Dem voraus geht allerdings zunächst die Beschreibung des Wandels in der Vorgehensweise der literaturwissenschaftlichen Forschung, bevor ein allgemeiner Abriss über die historische Person Wolframs von Eschenbach gegeben wird. Hier wird der Autor Wolfram selbst insoweit vorgestellt, wie es heute möglich ist. Denn um eine Gönnerschaft erörtern zu können, sollten natürlich, soweit ausführbar, biografische Fakten wie Herkunft, Bildung, Standesverhältnisse und Chronologie der Werke geklärt sein. Erst im Anschluss kann eine Untersuchung der einzelnen Nennungen in Wolframs Werken vorgenommen werden. Dieser Teil der Arbeit ist der Übersichtlichkeit halber in einzelne Abschnitte eingeteilt, um die jeweiligen Argumentationsketten anschaulicher gestalten zu können. Das abschließende Kapitel erwägt vor allem neue Zugangsweisen, deren Benutzung sich für die Germanistik als lohnend erweisen könnte. Denn offensichtlich besteht im Hinblick auf das Mäzenatentum zahlreicher mittelhochdeutscher Epiker noch umfangreicher Aufklärungsbedarf.
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