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Alle Kunst beginnt mit der Beschwerde über das Ich. Ich inkognito Alle Kunst beginnt mit der Beschwerde über das Ich. Das wusste E.T.A. Hoffmann, der gleichsam gegen den philiströsen Strich lebte und sich nicht mit der ebenso nützlichen wie öden Routine zufriedengab. Er suchte befreiende Verwandlung durch die Künste. Das Ich ist ein sehr unbequemes Ding für jedes redliche Herz. Denn nicht nur hat man tagtäglich viel zu tun, es zu waschen, zu kleiden, zu füttern und zu unterhalten. Nie ist es zufrieden, und man lebt unaufhörlich im Hader mit ihm. Will man rechts, so will es links. Hat man es zu…mehr

Produktbeschreibung
Alle Kunst beginnt mit der Beschwerde über das Ich.
Ich inkognito
Alle Kunst beginnt mit der Beschwerde über das Ich. Das wusste E.T.A. Hoffmann, der gleichsam gegen den philiströsen Strich lebte und sich nicht mit der ebenso nützlichen wie öden Routine zufriedengab. Er suchte befreiende Verwandlung durch die Künste. Das Ich ist ein sehr unbequemes Ding für jedes redliche Herz. Denn nicht nur hat man tagtäglich viel zu tun, es zu waschen, zu kleiden, zu füttern und zu unterhalten. Nie ist es zufrieden, und man lebt unaufhörlich im Hader mit ihm. Will man rechts, so will es links. Hat man es zu einer Tür hinausgejagt, so kommt es zur andern wieder herein. Kurz und gut, es ist die unglücklichste Gesellschaft, in der wir hier mit unserm Ich leben müssen.
Herbert Heckmanns meisterhafter Interpretation der Hoffmannschen Novelle Ritter Gluck enthält zugleich eine abgrundtiefe Poetik, die Kunst, Wahn und Gesellschaft in Beziehung setzt und das Maskenspiel des Künstlers als Flucht in die Freiheit zeigt. Man kann sie eine Studie zur Psychologie, Abbreviatur der Seelenkunde des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts nennen. Carl Philipp Moritz, Gotthilf Heinrich Schubert, Henrik Steffens werden aufgerufen. Doch die Musik spielt eine ebenso wichtige Rolle, ihre allegorische Wertung in der Barockzeit, ihre metaphysische in der Romantik.
Mit dem dritten Gedankenstrang, der die synästhetischen Ziele E.T.A. Hoffmanns verfolgt, rundet Heckmann das Gesamtbild zu einem Versuch über das der Natur nach künstlerische Ich. Dass er mit einem Capriccio schließt, verbirgt nicht die existentielle Frage nach den heutigen Möglichkeiten, die Persönlichkeit auszubilden.
Der Band enthält die Novelle Ritter Gluck von E.T.A. Hoffmann sowie den Essay Das Problem der Identität. Oder: das Glück ein anderer zu sein von Herbert Heckmann; abgeschlossen wird er mit einer Synopse für Neugierige , in der der Leser Bekanntes und Unbekanntes aus dem Leben E.T.A. Hoffmanns und dessen geschichtlich-kulturellem Umfeld aufspüren kann.
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