Die Wiener Gruppe und der Wiener Aktionismus sind die radikalsten deutschsprachigen Nachkriegsavantgarden. Sie machen Front gegen den Kulturbetrieb, gegen die Medien, die Politik und schließlich die gesamte, als bürgerlich diffamierte Gesellschaft. Der Nachweis universeller Codierung, den die Wiener Gruppe zu führen versuchte, ging einher mit Fragen nach dem Status der Abbildung, dem individuellen Verstehen, dem Verhältnis von Zeichen und Gedanke und der Infragestellung des Gegensatzes von Realität und Fiktion. Der Übergang von der Literatur zur Aktion resultiert aus der Ausweitung und Vertiefung eines Experiments, das zuerst den Mechanismen der Kommunikation, sodann der Konstruktion von 'Wirklichkeit' und zuletzt der psychophysischen Verankerung unserer Gesellschaft galt. Im Rahmen exemplarischer Analysen und grundlagentheoretischer Reflexionen wird das Problempotential dieses Experiments rekonstruiert. Historisch wird die weltweite Entwicklung von aktionistischen und intermedialen Kunstformen erstmals im Zusammenhang dargestellt. Als Leitlinie dient die Konzeptualisierung des Werkes und der Beobachterposition und somit der Wandel des Verhältnisses zwischen "Kunst-" und "Weltbeobachtung".
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