Protokolle stehen im Zentrum unterschiedlichster (interaktiver, papierener oder auch elektronischer) Verwaltungsoperationen: Sie halten ebenso fest, was gesagt und beschlossen wurde, wie sie festlegen, was wie zu tun ist. Sie strukturieren, regulieren und dokumentieren Sprech- und Handlungsabläufe von ministeriellen Zusammenkünften, Gerichtsterminen und anderen komplexen Arbeitsprozessen. Seit Jahrhunderten schreiben Protokolle auf und vor, was zu tun und was zu lassen ist, was als notwendig gilt oder als unwichtig und marginal. Sie filtern aus komplexen Interaktionen das heraus, was jene…mehr
Protokolle stehen im Zentrum unterschiedlichster (interaktiver, papierener oder auch elektronischer) Verwaltungsoperationen: Sie halten ebenso fest, was gesagt und beschlossen wurde, wie sie festlegen, was wie zu tun ist. Sie strukturieren, regulieren und dokumentieren Sprech- und Handlungsabläufe von ministeriellen Zusammenkünften, Gerichtsterminen und anderen komplexen Arbeitsprozessen. Seit Jahrhunderten schreiben Protokolle auf und vor, was zu tun und was zu lassen ist, was als notwendig gilt oder als unwichtig und marginal. Sie filtern aus komplexen Interaktionen das heraus, was jene Vergangenheit gewesen sein wird, auf die man sich künftig bezieht. Dabei arbeiten Protokolle letztlich ein und demselben Zweck zu: dass - auf begründete und regelgeleitete Weise - überhaupt etwas entschieden wird. Vor diesem Hintergrund und mit verwaltungshistorischen und soziologischen ebenso wie medien-, kultur- und literaturwissenschaftlichen Perspektiven greift der zweite Open Access-Band der AdminiStudies drei Hauptformen dieses Verwaltungsmediums auf: Gesprächs- bzw. Verlaufsprotokolle, diplomatische und technische Protokolle.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Dr. Peter Plener ist wissenschaftlicher Fachexperte für die Geschichte der Medien und Kulturtechniken der Verwaltung im Bundesministerium für den Öffentlichen Dienst in Wien. Niels Werber ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Siegen. Burkhardt Wolf ist Professur für Neuere deutsche Literatur und Medientheorie an der Universität Wien.
Inhaltsangabe
I Prozedere & Prozess.- Protokoll / protocol.- Das diplomatische Protokoll.- Wort für Wort. Bedingungen der Analyse diplomatischer Wortprotokolle als historische Quellen.- Kritik der Hochschulreform von 1969 in Westberlin. Zur Frage von Protokoll und Protest in Klaus Heinrichs Dahlemer Vorlesungen.- Protokollbücher als Steuerung von Entscheidungsprozessen. Die Kabinettskanzlei und der Schreibtisch des Kaisers.- II Mitschriften.- Administrativ-politische und editorisch-technische Protokolle. Der cisleithanische Ministerrat 1848-1918.- »...für die aufmerksamen Zuhörer eine Pein, für die unaufmerksamen ein Schlafmittel«. Protokolle, Unmittelbarkeit und Wahrheitsfindung im Disziplinarakt öffentlich Bediensteter Die Eitelkeit der Organisation. Protokolle als Vor- und Mitschriften formaler Mitgliedschaft.-Protocol Analysis. Materialien zu einer Kritik; oder Wo bleibt das richtige Protokoll?.- Das Protokoll gibt es nicht.- III TechnikenProtokollieren und Formatieren. Zur Mediengeschichte des credit reports»Everything that happens to a photo«. Über analoge und digitale Protokolle der Bildlogistik.- Über das Protokoll hinaus. Zum Verhältnis von Kontingenz und algorithmischer Kontrolle im militärisch-polizeilichen Phantasma der AutomationOffene Totalität. Internetprotokolle in der spätkapitalistischen Gesellschaft.- Vor- & Mit-Schriften zweiter Ordnung. Das administrative Protokoll und sein Apparat.- IV Schreibweisen.- Punkte und Linien. Zum Sünden-Protokoll in Ignatius von Loyolas Exercitia spiritualia.- Fiktion, Archiv, Funktion. Über Die Protokolle der Weisen von Zion.- 'Prot. auf.' Kafkas Mitschriften der Bürokratie Über das literarische Protokoll und seine Ästhetik.
I Prozedere & Prozess.- Protokoll / protocol.- Das diplomatische Protokoll.- Wort für Wort. Bedingungen der Analyse diplomatischer Wortprotokolle als historische Quellen.- Kritik der Hochschulreform von 1969 in Westberlin. Zur Frage von Protokoll und Protest in Klaus Heinrichs Dahlemer Vorlesungen.- Protokollbücher als Steuerung von Entscheidungsprozessen. Die Kabinettskanzlei und der Schreibtisch des Kaisers.- II Mitschriften.- Administrativ-politische und editorisch-technische Protokolle. Der cisleithanische Ministerrat 1848-1918.- »...für die aufmerksamen Zuhörer eine Pein, für die unaufmerksamen ein Schlafmittel«. Protokolle, Unmittelbarkeit und Wahrheitsfindung im Disziplinarakt öffentlich Bediensteter Die Eitelkeit der Organisation. Protokolle als Vor- und Mitschriften formaler Mitgliedschaft.-Protocol Analysis. Materialien zu einer Kritik; oder Wo bleibt das richtige Protokoll?.- Das Protokoll gibt es nicht.- III TechnikenProtokollieren und Formatieren. Zur Mediengeschichte des credit reports»Everything that happens to a photo«. Über analoge und digitale Protokolle der Bildlogistik.- Über das Protokoll hinaus. Zum Verhältnis von Kontingenz und algorithmischer Kontrolle im militärisch-polizeilichen Phantasma der AutomationOffene Totalität. Internetprotokolle in der spätkapitalistischen Gesellschaft.- Vor- & Mit-Schriften zweiter Ordnung. Das administrative Protokoll und sein Apparat.- IV Schreibweisen.- Punkte und Linien. Zum Sünden-Protokoll in Ignatius von Loyolas Exercitia spiritualia.- Fiktion, Archiv, Funktion. Über Die Protokolle der Weisen von Zion.- 'Prot. auf.' Kafkas Mitschriften der Bürokratie Über das literarische Protokoll und seine Ästhetik.
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