Das Rätsel des Masochismus - es ist ein mehrschichtiges Rätsel. Da ist das oberflächliche und relativ leicht beantwortbare Rätsel, warum jemand Befriedigung und sogar sexuelle Lust aus Schmerz und Leid, aus Erniedrigung und Scham ziehen kann und deshalb sogar direkt solches Leiden aufsucht, es auf sich zieht und herausfordert. Schon schwieriger zu beantworten ist die zweite Schicht des Rätsels - wie kann der Schmerzsüchtige sich selbst achten? Des Rätsels Kern richtet sich vornehmlich an Therapeuten: Wie kann man einem derart Schmerzsüchtigen helfen? Psychoanalytiker und Therapeuten wissen, wie überaus schwer die masochistische Charakter-, Symptom- und Sexualproblematik anzugehen und zu verändern ist, wieviel Geduld die Behandlung von Patient und Therapeut verlangt, wie regelmäßig jeder Erfolg zu einem Rückschlag führt. L on Wurmser zeigt, daß des Rätsels Lösung in einem besseren Verständnis der dem masochistischen Verhalten zugrunde liegenden Dynamik liegt. Anhand ausführlicher Falldarstellungen - häufig den gesamten therapeutischen Prozeß umfassend - läßt er den Leser an seinen therapeutischen Erfahrungen teilhaben und zeigt, daß und wie verändernd eingegriffen werden kann. Leon Wurmser hat mit dem Rätsel des Masochismus wieder ein Buch vorgelegt, das von therapeutischer Erfahrung und umfassender Bildung zeugt und daher nicht nur für den therapeutisch mit dem Problem befaßten Leser eine Bereicherung sein wird.
"Ein neues Buch von Wurmser schürt unwillkürlich die Erwartungen an fundierte theoretische Ausarbeitungen, konzise Problembeschreibungen und -analysen, detaillierte Therapieprotokolle, reiches kasuistisches Material, philosophische Aspekte und literarisch-bildhafte Sprache. Und wirklich beschert Wurmser dem Leser erneut ein Lese- und Denkabenteuer...Auch dieses vierte Buch ist insbesondere in seiner Ergänzung der bisherigen Veröffentlichungen zu Schameffekten wie -konflikten und zur Über-Ich-Analyse ein ausgesprochen lesens- und empfehlenswertes Werk." (Psychiatrische Praxis)