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Das 1958 fertiggestellte Aschaffenburger Rathaus des Architekten Diez Brandi ist mit seinem Stahlbetonskelett und der dekorativen Natursteinfassade ein außergewöhnliches Dokument moderner Architektur. In den herausragenden Aufnahmen des Fotografen Walter Vorjohann präsentiert sich die visuelle Kraft eines Gesamtkunstwerks.
Mitten in der historischen Altstadt von Aschaffenburg, umgeben vom gewachsenen Baubestand der Jahrhunderte zwischen den Türmen des Schlosses Johannisburg und dem Turm der Stiftskirche, errichtete die Bürgerschaft der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg das neue Rathaus. Das
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Produktbeschreibung
Das 1958 fertiggestellte Aschaffenburger Rathaus des Architekten Diez Brandi ist mit seinem Stahlbetonskelett und der dekorativen Natursteinfassade ein außergewöhnliches Dokument moderner Architektur. In den herausragenden Aufnahmen des Fotografen Walter Vorjohann präsentiert sich die visuelle Kraft eines Gesamtkunstwerks.

Mitten in der historischen Altstadt von Aschaffenburg, umgeben vom gewachsenen Baubestand der Jahrhunderte zwischen den Türmen des Schlosses Johannisburg und dem Turm der Stiftskirche, errichtete die Bürgerschaft der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg das neue Rathaus. Das Gebäude beeindruckt mit seiner umfassenden Durchgestaltung. Treppen, Türen, Böden, Decken- und Wandgestaltung sowie das von Diez Brandi selbst entworfene Mobiliar bilden eine künstlerische Einheit. In den beeindruckenden Fotografien von Walter Vorjohann wird die zeitlose Ästhetik des Gebäudekomplexes einfangen und zugleich auf einfühlsame Weise dokumentiert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.11.2014

Ein Blick, der enthüllt
Bildband des Frankfurters Walter Vorjohann über das Aschaffenburger Rathaus

as. ASCHAFFENBURG. Der Architekt des Aschaffenburger Rathauses, Diez Brandi, beklagte sich nach Fertigstellung des Neubaus 1958 bitterlich darüber, dass eine Einweihung in immer weitere Ferne rücke und ihm diese Form der Anerkennung vorenthalten werde. Tatsächlich dauerte es 50 Jahre, bis die Stadt 2008 anlässlich des Jubiläums zu einem Festakt einlud und mit einer Dokumentation den kühnen Entwurf und die geglückte Architektur des Rathauses würdigte. Die meisten Aschaffenburger haben sich längst an den kantigen Kubus im Zentrum der Stadt gewöhnt. Aber stolz sind bis heute nur die wenigsten auf den modernen Verwaltungsbau, der sich selbstbewusst neben der altehrwürdigen Stiftskirche behauptet.

Die Geringschätzung könnte jedoch bald einer neuen Wertschätzung weichen. Denn der Frankfurter Fotograf Walter Vorjohann hat eine Fotodokumentation vorgelegt, die den Blick für die zeitlose Ästhetik des Gebäudekomplexes öffnet. Auf seinen menschenleeren Bildern lenken keine Blumentöpfe, Kinderzeichnungen, Anschlagtafeln und Schaukästen von der Architektur und den zahlreichen Details ab - sie wurden entfernt. So beschreibt Eva Schestag die Arbeitsweise Vorjohanns: "Er zeigt uns nicht nur einen Gegenstand, den wir auch selbst betrachten könnten, sondern enthüllt und entdeckt ihn für uns auf neue Weise." Die Dokumentation, deren Herausgabe die Stadt ermöglicht hat, ist im Hirmer-Verlag unter dem Titel "Das Rathaus von Aschaffenburg. Ein neu entdecktes Baudenkmal der Fünfziger Jahre" erschienen. Es ist der dritte Bildband Vorjohanns nach ähnlichen Dokumentationen über die Frankfurter Großmarkthalle und den Flughafen Berlin Tempelhof. Stadtentwicklungsreferent Bernhard Keßler erinnerte bei der Buchpräsentation daran, dass das bayerische Landesamt für Denkmalpflege das Aschaffenburger Rathaus 1991 als herausragendes Beispiel für die sogenannte "konservative Moderne" in die Denkmalliste aufgenommen und die "Singularität" des Fünfziger-Jahre-Baus hervorgehoben hatte, der im deutschen Rathausbau der Folgezeit ein Einzelphänomen blieb.

Die Stadt hat die Veröffentlichung auch deshalb unterstützt, weil die Generalsanierung des Rathauses bevorsteht, die auch baulich ihre Spuren hinterlassen wird. Der Fotograf nutzte die Chance, die Atmosphäre und Besonderheit des Rathauses in seinem noch vorhandenen Urzustand festzuhalten. In den schwarzweißen und farbigen Aufnahmen wird deutlich, dass Brandi ein Gesamtkunstwerk geschaffen hat. Treppen, Türen, Böden, Decken, Geländer, Vorhänge und die Wandmalereien sowie das von ihm selbst entworfene, bis heute benutzte Mobiliar bilden eine künstlerische Einheit. Nichts hatte der Architekt dem Zufall überlassen.

Vorjohann war durch Zufall vor 15 Jahren bei einem Fotoauftrag in der Aschaffenburger Altstadt von einem Architekten auf das Rathaus aufmerksam gemacht worden. Bei einer Radtour vor zwei Jahren schaute er sich das Gebäude näher an und war begeistert. Es erschien ihm ideal für die geplante Dokumentation über einen Nachkriegsbau, weil es seiner Ansicht nach bescheiden und zurückhaltend, aber auch modern und elegant ist. In Bruno Geißel fand der Fotograf einen umtriebigen Verbündeten. Der Ordnungsamtsleiter hat sich für die aufwendige Dokumentation, die 39,90 Euro kostet, starkgemacht. Nach seinen Worten sei ein Buch für die Bürgerschaft entstanden, das dazu beitragen könne, die Aschaffenburger mit ihrem Rathaus zu versöhnen.

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»Fotos von großer meditativer Kraft.«
Spessart aus dem Medienhaus Main-Echo