Meinung:
„Das Raunen der Flammen“ von Helena Gäßler war so ganz anders als erwartet,- im positiven Sinne! Es war nicht die typische Geschichte einer Heldin, zumindest nicht für mich. Der komplette Aufbau fing schon unglaublich vielversprechend an. Zynisch erzählt Zoraya was sie persönlich von
Helden hält. Und ausgerechnet sie soll die heiß ersehnte Heldin sein, die Heldin aus der…mehrMeinung:
„Das Raunen der Flammen“ von Helena Gäßler war so ganz anders als erwartet,- im positiven Sinne! Es war nicht die typische Geschichte einer Heldin, zumindest nicht für mich. Der komplette Aufbau fing schon unglaublich vielversprechend an. Zynisch erzählt Zoraya was sie persönlich von Helden hält. Und ausgerechnet sie soll die heiß ersehnte Heldin sein, die Heldin aus der Prophezeiung.
Aus der Erzählperspektive wird Zorayas Gefühlsleben an uns herangetragen. Wir sehen ihre Geschichte rückblickend aus ihren Augen. Wir erleben ihre Geschichte...intensiv und nah. Ja, es fühlt sich beinah schon echt an. Dies liegt natürlich unweigerlich an den tollen ausgearbeiteten Charakteren und Umgebungsbeschreibungen der Autorin, und an der Gefühlstiefe, die sie mit einfließen gelassen hat.
Die Geschichte besticht auch etwas mit Raffinesse, so würde ich es zumindest nennen, da ich ja eine ganz andere Vorstellung des Inhaltes hatte als ich das Buch zu lesen begann. Bis fast am Ende tappte ich, so gesehen, eigt. im Dunkeln. Ergreifende Momente und tolle Wendungen hatte diese Geschichte ebenfalls zu bieten. Und dennoch ist es nicht das typische Heldinnen-Geschichten-Buch finde ich.
Die Hauptprotagonistin ist Zoraya und in den Augen aller "die Heldin" ob sie es sein möchte oder nicht. Sie wird in ihre Rolle trotz Protest hineingezwängt und muss sich damit arrangieren. Ihre zynische Art behält sie durchweg an sich, was mir so manches Mal ein Lächeln oder auch ein Schmunzeln über die Lippen gleiten ließ. Es war kein nerviger Zynismus, nein, sondern einer der dem Buch eine besondere Note verabreichte, weil sie natürlich und echt rüber kamen. Ein bodenständiges Mädel, das sich manchmal kleiner macht als sie ist. Ich fand sie unglaublich authentisch und sympathisch.
Auch weitere Charaktere wurde facettenreich ausgearbeitet und konnten mich überzeugen. Da war zum Beispiel Phillian,- der Bote- dessen Beweggründe und Ziele für mich erst vollkommen im Ahnungslosen ließen. Oder auch Kendra, die geheimnisvolle Schreiberin und viele viele mehr...
Der Schreibstil von Helena Gäßler war umfassend, einnehmend und bildhaft. Vor allem die von ihr erzeugten Emotionen kamen dadurch unglaublich präsent zur Geltung.
Die Geschichte wird Geschmackssache sein. Nicht jedem denke ich gefällt solch eine "Heldin", und ich gehe davon aus, dass die Geschichte auch an sich für viele überraschend sein wird. Sie ist halt nicht so das "Typische", sondern eine die Einzigartigkeit verspricht im Ganzen. Und einen nachdenklich zurücklässt.
Ein Zitat möchte ich Euch noch mitteilen, das mir besonders gefiel:
„Meine Großmutter hatte einmal gesagt, wenn ein geliebter Mensch starb, so wird er zu einem Stern am Himmel. Dort oben leuchtet er, so wunderschön, wie er im Leben gewesen war.“
Fazit:
Eine wundervolle Geschichte, anders als erwartet. Einnehmend und mit einer ganz eigenen Faszination, die mich als Leser in der Tiefe meines Daseins bewegen konnte. Klare Leseempfehlung!