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"Gab ich jedem Recht auf meinen Körper?" Die Frage, die der Protagonist Friedrich in Ernst Tollers erstem Stück Die Wandlung (1919) formuliert, kann als programmatisch für einen Anspruch in Tollers Werk verstanden werden, der bisher trotz seiner Deutlichkeit, Relevanz und Aktualität kaum beachtet worden ist: Antwort zu geben auf die zahlreichen Versuche seiner Zeit, die Körper der Menschen zu systematisieren, zu manipulieren, zu kontrollieren. In seinen politischen Reden wie in seinen literarischen Texten führt Toller vor, wie vor allem der eugenische und der sexuelle Diskurs die Körper zu…mehr

Produktbeschreibung
"Gab ich jedem Recht auf meinen Körper?" Die Frage, die der Protagonist Friedrich in Ernst Tollers erstem Stück Die Wandlung (1919) formuliert, kann als programmatisch für einen Anspruch in Tollers Werk verstanden werden, der bisher trotz seiner Deutlichkeit, Relevanz und Aktualität kaum beachtet worden ist: Antwort zu geben auf die zahlreichen Versuche seiner Zeit, die Körper der Menschen zu systematisieren, zu manipulieren, zu kontrollieren. In seinen politischen Reden wie in seinen literarischen Texten führt Toller vor, wie vor allem der eugenische und der sexuelle Diskurs die Körper zu besetzen versuchen, wie in Menschen-, Tier-, und Autofabriken, in Todeszellen und in Bordellen, in KZs, vor Gericht und auf Schlachtschiffen, in Schulen und Kasernen, auf dem Schlachtfeld und in Hotelzimmern Menschen seriell hergestellt und zu "schauerlichen Marionetten" geformt werden, wie ihre revolutionäre und ihre libidinöse Energie gesteuert und kanalisiert wird und wie sie selbst letztendlich zu Teilen der Maschinen werden, die an ihrer eigenen fließbandmäßigen Produktion und Vernichtung arbeiten.
Autorenporträt
Gerhard Scholz ist Mitherausgeber der kritischen Ausgabe der Schriften Ernst Tollers und arbeitet derzeit an der Universität Koblenz-Landau an einer kommentierten Ausgabe der Briefe Ernst Tollers mit. Der hier veröffentlichte Text basiert auf seiner Dissertation von 2012 an der Universität Innsbruck.