Produktdetails
- Verlag: Reclam
- Deutsch
- ISBN-13: 9783150104842
- ISBN-10: 315010484X
- Artikelnr.: 09839183
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.11.2001Spiel mir das Lied vom Tag
Musikführer, kommst du nach Trient / Von Michael Gassmann
Die Musikgeschichte in Kompendienform zu bringen ist eine Aufgabe, die extreme Lösungen zeitigt. Das neue Lexikon "Die Musik in Geschichte und Gegenwart" wuchert beinahe unkontrolliert, ein Ende ist noch lange nicht abzusehen: Sind es bald dreißig unhandliche Bände? Am anderen Ende der Skala befindet sich Arnold Werner-Jensens "Reclam Buch der Musik", das er nun in Zusammenarbeit mit Franz-Josef Ratte und Manfred Ernst herausgebracht hat. Auf rund fünfhundert Seiten suchen die Autoren die abendländische Musik von den Anfängen bis zur Gegenwart zu erfassen; darüber hinaus finden sich im Buch Exkurse zur Musik anderer Kulturen, zur Musikwissenschaft, Musikpsychologie und Musikpädagogik. Ein solches Nachschlagewerk zu konzipieren ist eine hohe Kunst, der potentielle Leserkreis will scharf ins Auge gefaßt sein. Werner-Jensen bemüht deshalb zu Beginn seines Vorworts die gängigen Formulierungen: "... wendet sich ... an den Fachmann wie an den umfassend interessierten Laien". Darüber hinaus empfiehlt er sein Werk Studenten zur Examensvorbereitung. Fast alle also, die sich in irgendeiner Form für Musik interessieren, können sich angesprochen fühlen. Ist das Buch dem selbstgesetzten Anspruch gewachsen?
Die ungeheure Fülle und der Grad der Komprimierung beeindrucken; denn die Musikgeschichte wird nicht nur horizontal - chronologisch nach Epochen geordnet - dem Leser erschlossen, sondern auch vertikal: Gattungen werden ebenso erläutert wie Notationsformen, Informationen zum Instrumentenbau finden sich neben Repertoireerörterungen, einzelne Komponisten werden kurz porträtiert, aber auch die Epochenproblematik diskutiert.
Ein solcher Themenreichtum erzwingt eine knappe und präzise Sprache. Die drei Autoren schreiben stilistisch erstaunlich einheitlich, und in der Tat sind sie sehr lakonisch-präzise. Musikführer müssen vereinfachen, ohne in Platitüden zu verfallen; dieser Versuchung sind die Autoren glücklicherweise fast nie erlegen. Von Werner-Jensen hat man aus seinen Konzertführern durchaus anderes in Erinnerung. Die äußere Gestaltung des schönen Buches unterstützt Bemühen um Klarheit nachhaltig. Der Haupttext wird ergänzt um Kleinergedrucktes am Rand. Dort wird stichwortartig "Lernstoff" angeboten oder aber Wissenswertes vertieft. Das Buch ist zugleich informativ und sinnlich bebildert.
Die zur Verfügung gestellten Informationen sind weitgehend akkurat; allerdings scheinen die Autoren gelegentlich im Meer der Informationen in Seenot geraten zu sein. Ärgerlich ist dies in den Abschnitten über "Rom und Byzanz" und den "Gregorianischen Choral". Da ist vom "Auftauchen der Neumen im zwölften Jahrhundert" die Rede. Schriftliche Zeugnisse für jene adiastematischen Notationsformen, die korrekt als Neumen bezeichnet werden, gibt es aber schon in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends. Vermutlich ist hier vom Verfasser die frühe Liniennotation gemeint, da die "Neumen des zwölften Jahrhunderts" ein "wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserer heutigen Notation" seien. Aber auch dies ist falsch, da die Erfindung der Liniennotation Guido von Arezzo (gestorben um 1050) zugeschrieben wird. Möglicherweise ist Unsicherheit über Guidos Lebensdaten daran schuld, denn 1208 soll er dem Papst ein Antiphonar persönlich überreicht haben - eine erstaunliche Leistung für einen Zweihundertjährigen.
Auch über die Definition des Begriffs "Neume" herrscht Uneinigkeit. Zunächst wird von rätselhaften "Notationsbemühungen" "etwa im achten oder neunten Jahrhundert" berichtet, die "neumenartigen" Charakter besessen hätten. Diese Notation habe nämlich Auskunft wohl über Intervallverhältnisse, nicht aber über die absolute Tonhöhe geben können. Richtig ist, daß Neumen weder über Intervallverhältnisse noch über Tonhöhen Auskunft gaben. Die vom Verfasser vorgelegte Definition hingegen trifft auf die spätere Quadratnotation zu. Bemerkenswerterweise wird in einem anderen Kapitel eine korrekte Beschreibung der Neumennotation gegeben - so etwas verwirrt eine Leserschaft, die überwiegend aus Nichtfachleuten bestehen dürfte.
Die Ausführungen über die Gattung der Sequenz werden ebenfalls zur Verwirrung beitragen. Am Rande der Seite sind fünf Sequenzen als die gebräuchlichen aufgeführt: die Oster-, Pfingst- und Fronleichnamssequenz und diejenigen für die Totenmesse und das Fest der Sieben Schmerzen Mariens. Im Haupttext aber erfährt man, das Konzil von Trient habe die Zahl der Sequenzen auf vier beschränkt. Des Rätsels Lösung: Erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entfernte man die fünfte, das "Dies Irae", aus den Meßbüchern.
In den anderen Kapiteln sitzen die Autoren glücklicherweise fester im Sattel; aber auch dort unterlaufen ihnen gelegentlich kleinere Fauxpas. Daß Mendelssohn vollständige Messen geschrieben habe, ist jedenfalls ein Gerücht; einzelne Meßsätze hingegen sind von ihm überliefert. Im großen und ganzen also handelt es sich bei diesem Buch der Musik um eine konzeptionell und inhaltlich überzeugende Leistung; im Detail aber ist Vorsicht geboten.
"Das Reclam Buch der Musik". Von Arnold Werner-Jensen unter Mitarbeit von Franz-Josef Ratte und Manfred Ernst. Reclam Verlag, Stuttgart 2001. 516 S., 250 Farb- u. S/W-Abb., Notenbeispiele, geb., Subskriptionspreis bis 31. Januar 2002: 79,- DM, danach 49,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Musikführer, kommst du nach Trient / Von Michael Gassmann
Die Musikgeschichte in Kompendienform zu bringen ist eine Aufgabe, die extreme Lösungen zeitigt. Das neue Lexikon "Die Musik in Geschichte und Gegenwart" wuchert beinahe unkontrolliert, ein Ende ist noch lange nicht abzusehen: Sind es bald dreißig unhandliche Bände? Am anderen Ende der Skala befindet sich Arnold Werner-Jensens "Reclam Buch der Musik", das er nun in Zusammenarbeit mit Franz-Josef Ratte und Manfred Ernst herausgebracht hat. Auf rund fünfhundert Seiten suchen die Autoren die abendländische Musik von den Anfängen bis zur Gegenwart zu erfassen; darüber hinaus finden sich im Buch Exkurse zur Musik anderer Kulturen, zur Musikwissenschaft, Musikpsychologie und Musikpädagogik. Ein solches Nachschlagewerk zu konzipieren ist eine hohe Kunst, der potentielle Leserkreis will scharf ins Auge gefaßt sein. Werner-Jensen bemüht deshalb zu Beginn seines Vorworts die gängigen Formulierungen: "... wendet sich ... an den Fachmann wie an den umfassend interessierten Laien". Darüber hinaus empfiehlt er sein Werk Studenten zur Examensvorbereitung. Fast alle also, die sich in irgendeiner Form für Musik interessieren, können sich angesprochen fühlen. Ist das Buch dem selbstgesetzten Anspruch gewachsen?
Die ungeheure Fülle und der Grad der Komprimierung beeindrucken; denn die Musikgeschichte wird nicht nur horizontal - chronologisch nach Epochen geordnet - dem Leser erschlossen, sondern auch vertikal: Gattungen werden ebenso erläutert wie Notationsformen, Informationen zum Instrumentenbau finden sich neben Repertoireerörterungen, einzelne Komponisten werden kurz porträtiert, aber auch die Epochenproblematik diskutiert.
Ein solcher Themenreichtum erzwingt eine knappe und präzise Sprache. Die drei Autoren schreiben stilistisch erstaunlich einheitlich, und in der Tat sind sie sehr lakonisch-präzise. Musikführer müssen vereinfachen, ohne in Platitüden zu verfallen; dieser Versuchung sind die Autoren glücklicherweise fast nie erlegen. Von Werner-Jensen hat man aus seinen Konzertführern durchaus anderes in Erinnerung. Die äußere Gestaltung des schönen Buches unterstützt Bemühen um Klarheit nachhaltig. Der Haupttext wird ergänzt um Kleinergedrucktes am Rand. Dort wird stichwortartig "Lernstoff" angeboten oder aber Wissenswertes vertieft. Das Buch ist zugleich informativ und sinnlich bebildert.
Die zur Verfügung gestellten Informationen sind weitgehend akkurat; allerdings scheinen die Autoren gelegentlich im Meer der Informationen in Seenot geraten zu sein. Ärgerlich ist dies in den Abschnitten über "Rom und Byzanz" und den "Gregorianischen Choral". Da ist vom "Auftauchen der Neumen im zwölften Jahrhundert" die Rede. Schriftliche Zeugnisse für jene adiastematischen Notationsformen, die korrekt als Neumen bezeichnet werden, gibt es aber schon in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends. Vermutlich ist hier vom Verfasser die frühe Liniennotation gemeint, da die "Neumen des zwölften Jahrhunderts" ein "wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserer heutigen Notation" seien. Aber auch dies ist falsch, da die Erfindung der Liniennotation Guido von Arezzo (gestorben um 1050) zugeschrieben wird. Möglicherweise ist Unsicherheit über Guidos Lebensdaten daran schuld, denn 1208 soll er dem Papst ein Antiphonar persönlich überreicht haben - eine erstaunliche Leistung für einen Zweihundertjährigen.
Auch über die Definition des Begriffs "Neume" herrscht Uneinigkeit. Zunächst wird von rätselhaften "Notationsbemühungen" "etwa im achten oder neunten Jahrhundert" berichtet, die "neumenartigen" Charakter besessen hätten. Diese Notation habe nämlich Auskunft wohl über Intervallverhältnisse, nicht aber über die absolute Tonhöhe geben können. Richtig ist, daß Neumen weder über Intervallverhältnisse noch über Tonhöhen Auskunft gaben. Die vom Verfasser vorgelegte Definition hingegen trifft auf die spätere Quadratnotation zu. Bemerkenswerterweise wird in einem anderen Kapitel eine korrekte Beschreibung der Neumennotation gegeben - so etwas verwirrt eine Leserschaft, die überwiegend aus Nichtfachleuten bestehen dürfte.
Die Ausführungen über die Gattung der Sequenz werden ebenfalls zur Verwirrung beitragen. Am Rande der Seite sind fünf Sequenzen als die gebräuchlichen aufgeführt: die Oster-, Pfingst- und Fronleichnamssequenz und diejenigen für die Totenmesse und das Fest der Sieben Schmerzen Mariens. Im Haupttext aber erfährt man, das Konzil von Trient habe die Zahl der Sequenzen auf vier beschränkt. Des Rätsels Lösung: Erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entfernte man die fünfte, das "Dies Irae", aus den Meßbüchern.
In den anderen Kapiteln sitzen die Autoren glücklicherweise fester im Sattel; aber auch dort unterlaufen ihnen gelegentlich kleinere Fauxpas. Daß Mendelssohn vollständige Messen geschrieben habe, ist jedenfalls ein Gerücht; einzelne Meßsätze hingegen sind von ihm überliefert. Im großen und ganzen also handelt es sich bei diesem Buch der Musik um eine konzeptionell und inhaltlich überzeugende Leistung; im Detail aber ist Vorsicht geboten.
"Das Reclam Buch der Musik". Von Arnold Werner-Jensen unter Mitarbeit von Franz-Josef Ratte und Manfred Ernst. Reclam Verlag, Stuttgart 2001. 516 S., 250 Farb- u. S/W-Abb., Notenbeispiele, geb., Subskriptionspreis bis 31. Januar 2002: 79,- DM, danach 49,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es ist bemerkenswert, wenn ein Nachschlagewerk auf knapp 500 Seiten sowohl die musikalischen Epochen von der Frühgeschichte bis heute betrachtet als auch Ausführungen zu Kulturen aus aller Welt enthält. Zudem findet man in Arnold Werner-Jensens "Reclam Buch der Musik" Biografien bedeutender Musiker und Erläuterungen zu Instrumenten. Neben den Haupttexten sind in Randspalten noch vertiefende Informationen zum jeweiligen Thema aufgeführt. Die reiche Bebilderung sorgt dafür, dass dieses informative Buch auch ein schönes ist. Sächsische Zeitung
Die ungeheure Fülle und der Grad der Komprimierung beeindrucken; denn die Musikgeschichte wird nicht nur horizontal - chronologisch und nach Epochen geordnet - dem Leser erschlossen, sondern auch vertikal: Gattungen werden ebenso erläutert wie Notationsformen, Informationen zum Instrumentenbau finden sich neben Repertoireerörterungen, einzelne Komponisten werden kurz porträtiert, aber auch die Epochenproblematik diskutiert. (...) Das Buch ist zugleich informativ und sinnlich bebildert. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Ein schönes Buch ist es geworden, Text- und Bildband zugleich mit vielen Überraschungen und Entdeckungen. Esslinger Zeitung
Ein musikhistorisch opulenter Spickzettel, der - wie sein Vorgänger, das Reclam Buch der Kunst- Sachbuch, Bildband und Nachschlagewerk aufs Intelligenteste vereint, aber auch zum Schmökern einlädt. Stilformen, Instrumentenkunde und Komponistenporträts werden von Mini-Lebensläufen, Werkverzeichnissen und Zitaten ergänzt, die in Kästchen und Seitenspalten mitlaufen. Eine geschmackvolle Auswahl zeitgenössischer Komponisten- und Genregemälde macht diesen musikalischen Streifzug zur zusätzlichen Augenweide. amazon.de
Dieses Buch, das auch die Besonderheiten des Musikbetriebs aufgreift, muss nicht kontinuierlich konsumiert werden. Man kann sich dieses oder jenes Kapitel aussuchen oder das Kompendium als Nachschlagewerk benutzen. Angenehm ist seine übersichtliche Konzeption, ob man sich jetzt über Gattungen wie Fuge oder Oratorium unterrichten lassen möchte oder über Notationsformen und Kompositionsprinzipien. Sogar Ballett-Tendenzen werden im Zusammenhang mit dem modernen Musiktheater behandelt, und bei den "Grenzfällen des Musiktheaters" erfährt man alles Wesentliche über Zimmermann, Messiaen, Ligeti oder Nono. Überhaupt gehört es zum Konzept des Musikbandes, dass die Kapitel umso umfangreicher werden, je mehr man sich der Gegenwart annähert. Denn gerade das zu Ende gehende 20. Jahrhundert zeichnete sich durch eine Vielzahl musikalischer Ausformungen aus, die immer stärker in Richtung Popularmusik tendieren, Jazz, Rockmusik, Musical. Diese Akzentverschiebung wird von Werner-Jensen berücksichtigt, zumal sie sich nicht auf Europa beschränkt, sondern weltweit zu beobachten ist. Der großzügige Blick zeichnet dieses Buch ohnehin aus. Das demonstrieren vor allem Kapitel wie "Musik anderer Kulturen" oder auch die Geschichte des Jazz. Der Leser wird mit der heute immer stärker um sich greifenden historischen Aufführungspraxis vertraut gemacht oder mit der Musik im "Dritten Reich", und sogar Musikpsychologie und Musikpädagogik wurden nicht vergessen. Rhein-Neckar-Zeitung
Der Reclam Verlag hat sich mit seinen kompakten Nachschlagewerken zum Thema Verdi oder zur Stilkunde des Jazz bereits einen Namen in Sachen Musik gemacht. Fundierte, verlässliche Quellen sind garantiert. Und längst sind die Zeiten vorüber, in denen sich der Reclam Verlag allein über die preiswerten gelben Büchlein im Oktav-Format definierte. Mittlerweile schwingt sich das Unternehmen zu aufwendigen, exzellent recherchierten und reich illustrierten Ausgaben in fester Bindung auf, wie es das empfehlenswerte "Reclam Buch der Musik" nun repräsentiert.
Arnold Werner-Jensen, der Herausgeber dieses Bandes, stand gewiss vor einem schwer zu lösenden Problem, als sich die Aufgabe stellte, die Musikgeschichte auf 500 Seiten von den Anfängen bis zur Gegenwart, und dies noch weltumfassend, zu beschreiben. Es ist ihm mehr als gelungen, denn er lässt sich von der systematischen und mehr oder weniger der Chronologie der Epochen folgenden Darstellung kein Korsett anlegen. Prinzip ist grundsätzlich, auf je einer Doppelseite einen Problemkreis zu beschreiben. Dazu gibt es Notenbeispiele, Bilder und Info-Blöcke, die entweder einen übersichtlichen Kalender markanter Ereignisse oder die Werkliste eines exponierten Komponisten enthalten. M - Musik zum Lesen
Die ganze Musik in einem Band? Natürlich ersetzt dieses Buch keine Bibliothek. Trotzdem ist der Titel berechtigt. Der Band gibt nämlich in geschickter Unterteilung einen bemerkenswerten Überblick über das Ganze und Einblick in Zusammenhänge.
Das gelingt durch übersichtliche Einstellungen mittels "thematischer Doppelseiten" wie "Opern der zweiten Wiener Schule" und "Deutsche Opern von Hindemith bis Orff".(...)
Breiten Raum nehmen das 18., 19. und 20. Jahrhundert ein. Dabei werden stärker als erwartet populäre Formen behandelt: Operette, Musical, insbesondere Jazz und Rockmusik. Frühzeit und Musik fremder Kulturen sind nicht vergessen. Für einige Kapitel zog Arnold Werner-Jensen Spezialisten heran. So beschrieb Manfred Ernst (Weingarten) den Bereich der Populärmusik und Musikpsychologie. Franz-Josef Ratte aus Münster behandelte unter anderem Gregorianik, frühe Mehrstimmigkeit und Bachs geistige Kantaten.
Hilfreich sind an diesem Band die Randfarbe für Epochen, höchst anregend und auskunftsreich die vielen Randnotizen. Sie bieten Zitate, Hinweise auf typische und wichtige Werke, Legenden zu Bildern, Kurzbiographien, Opernzentren, symphonische Raritäten, Werktitel und vieles mehr. Also: Viel Musik in konzentrierter Form. Westfälische Nachrichten
Ein Buch über Musik, sinnlich wie Musik. Nachschlagen in einem neuen "Reclam Buch der Musik": fast unmöglich! Jede Seite dieses komprimierten Kompendiums der Musik, vor allem aber ihrer Geschichte, ist so verführerisch aufgemacht und bebildert, dass man unweigerlich hängen bleibt. Blätternd und lesend gerät man vom Hundertsten ins Tausendste, bis man vergessen hat, wonach man suchen wollte. Ein kurzweiligerer Weg, sich Wissen anzueignen, müsste erst erfunden werden. Die Texte kommen blitzschnell zur Sache, reden nie um den Brei herum und erfreuen durch gutes Deutsch. So attraktiv aufgemacht, täuscht dieses Werk über seine Natur hinweg: tatsächlich handelt es sich um ein profundes Nachschlagewerk. Der Autor und seine Mitarbeiter sind perfekte Verführer. Besseres ist derzeit wohl kaum zu finden. Die Furche (Wien)
Das mehrstimmige Messordinarium des 14. Jahrhunderts ist ebenso ein Thema wie das Fingerpicking der Rock-Gitarristen - diese Bandbreite ist stark. Komponisten, Musiker, Werke, Gattungen, Begriffe werden vorgestellt und erklärt. Biografien, Zitate ergänzen die knappen Texte in einem sehr übersichtlichen, mit Farbbildern aufgemachten Layout. Südwest-Presse
Arnold Werner-Jensens "Reclam Buch der Musik" - eine optisch geschickt aufgemachte, gut zu lesende und für Laien bestens geeignete Darstellung musikhistorischer Entwicklungen. Darmstädter Echo
Kein Lexikon oder Lesebuch ist dies, auch kein Geschichts- oder Nachschlagewerk im herkömmlichen Sinn. Mit einem gewagten, doch voll funktionsfähigen Mischentwurf besticht dieser sinnfällig bebilderte Band. Konventionell nach Zeitaltern scheint die Darstellung gegliedert zu sein - aber nur auf den ersten Blick: In den Kapiteln von der Antike bis zum 20. Jahrhundert finden sich eingehende Epochenbestimmungen und etwa achtzig Komponistenportraits, musiktheoretische und instrumentenkundliche Hinweise. Erfreulich instruktive Abschnitte über Popular- und "Weltmusik" schließen sich an - ungewöhnlich für ein Buch, das sich vorrangig an ein gutbürgerliches "Klassik"-Publikum zu wenden scheint. Nicht nur die klare Schreibweise des Autors, auch die optische Aufbereitung erhöhen den Informationsgrad: Für jedes der 250 Unterthemen steht übersichtlich eine Doppelseite zur Verfügung. Wie ein Kursleiter nimmt Werner-Jensen den Leser an die Hand- und vermeidet freilich den Trockenton des Oberlehrers. Frankenpost
Kandidaten von Jauchs Millionärs-Show wären mit dem "Reclam Buch der Musik" schon recht ordentlich gewappnet. Streichinstrumente der Renaissance, Neumen als mittelalterliche Notenschrift - für Fragen zur Musik liefert das neue Handbuch ein stabiles Korsett. (...)
Wie so etwas zusammengeht? Ursache ist Aufbau und Struktur des Nachschlagewerks. Mit einer Darstellung der Musikgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart spannt es einen riesigen Bogen, der selbst von mehrbändigen Lexika nur bedingt abgedeckt werden kann.
Um diese immense Fülle in den Griff zu bekommen, hat Arnold Werner-Jensen die Zeiträume in thematische Einheiten gegliedert und auf je einer Doppelseite abgehandelt. Dabei werden epochenspezifische Gattungen erklärt, Instrumente vorgestellt, Notationsformen und Kompositionsprinzipien erläutert, einige bedeutende Komponisten porträtiert und sogar einige besondere Themen, wie Musikpsychologie und Frauen in der Musik kurz gestreift. (...)
Gerade für musikinteressierte Laien offeriert das ansprechend und reich bebilderte Buch einen idealen Überblick. Eine Literaturliste im Anhang enthält zudem genügend brauchbare Hinweise auf weiterführende Bücher. (...)
Sehr nützlich sind die Marginalspalten mit bibliografischen Informationen, Zitaten und Erläuterungen von Fachbegriffen neben dem Haupttext auf jeder Seite. Farblich abgesetzte Merkhilfen erleichtern zudem den Zugriff. Für einen knappen, komprimierten Eindruck zu einem Thema leistet das Musikbuch wirklich gute Dienste. Der Neue Tag (Weiden)
Das neue "Reclam Buch der Musik" von Arnold Werner-Jensen nimmt im Medienangebot eine gehobene Stellung ein. Außerdem hat das Werk einen münsterischen Vater: Dr. Franz Josef Ratte, Musikwissenschaftler und Lehrer an der Friedensschule, arbeitete daran mit. (...)
Das Werk (...) ist klug und übersichtlich aufgebaut. Von "Frühgeschichte und Antike" bis zur "Popularmusik" reihen sich acht Epochen-Kapitel farblich am Seitenrand gekennzeichnet aneinander. Die Epochen sind in verschiedene Themen unterteilt: wichtige Komponisten, Instrumente oder Werkgattungen. Der in überschaubare Abschnitte gegliederte Text wird am Rand durch Zeittafeln oder Personen-Infos ergänzt.
Besonders positiv fallen neben einer umfangreichen Darstellung der zeitgenössischen Musik die Bilder auf: gute Reproduktionen von Gemälden, Partiturseiten und bedeutenden Bühnenbildern. Auf Seite 374 z.B. zuckt jeder westfälische Operngänger zusammen, weil er glaubt ein Foto des münsterschen Wagner-"Rings" zu sehen. Doch nein: Bühnenbildner Roland Aeschlimann ist es zwar, aber diese schiefen Rechtecke schuf er für die Berliner Strawinsky-Aufführung 1989. Solch informative Entdeckungen finden sich in verständlicher Sprache auf vielen Seiten - ein schönes Weihnachtsgeschenk. Münstersche Zeitung
Dieses Buch bietet ein Panorama aller musikalischen Gattungen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Auf einladend gestalteten Doppelseiten werden Epochen, Werke, Komponisten, Instrumente, Notationsformen und Besonderheiten des Musikbetriebs erläutert - in prägnanten Texten, Zitaten und Bildern. Eine neue Musikgeschichte, die die Vorzüge von Sachbuch, Nachschlagewerk und Bildband vereint. ORF 1 Text
Kompakte Handbücher zur Musikgeschichte gibt es in beinah allen Preis- und Ausstattungsklassen. Dennoch hat sich Arnold Werner-Jensens "Reclam Buch der Musik" in diesem engen Segment Bestnoten verdient - nicht zuletzt dank einer klaren und doch kunstvollen Aufmachung.
Im Vorwort wird die Flagge des Exemplarischen hochgehalten. (...) Dieses "altbewährte Prinzip" dient (...) als "Leitschnur". Es gewährt nicht nur größere Überschaubarkeit, sondern schützt auch vor Nörgelei. Da kann halt keiner kommen und Fehlendes anmahnen.
Wer nun den Rückgriff auf ein solch "altbewährtes Prinzip" zugleich als altbackene Methode versteht, sollte vorsichtig sein. Denn Arnold Werner-Jensen gelingt es in seinem "Reclam Buch der Musik", dieses Vorgehen mit einem Maximum an Transparenz und Gehalt zu verbinden. Alle wichtigen thematischen Stationen werden auf je einer Doppelseite vorgestellt. Ausnahmen je nach Bedeutung, denn für die Hochkaräter wie Bach reicht das natürlich nicht. Doch vor allem die illustrierten Randtexte und die exquisit ausgewählten Bilder gilt es positiv herauszustellen. Dies ist der Ort der Vernetzungen: Um sich im Fließtext nicht lange mit Details aufzuhalten, bieten knappe, präzise Aufstellungen mit den wichtigsten Lebensdaten der Komponisten hinreichend Orientierung. Auch die ausgewählten Zitate - Selbstkommentare oder Urteile namhafter Wissenschaftler - vertiefen die jeweilige Thematik. Eines der größten Verdienste des Buches liegt in der Verzahnung der Künste, etwa (...) wenn der Abschnitt über Violinsonaten im 19. Jahrhundert um eine umsichtig ausgewählte Passage aus Tolstois "Kreuzersonate" ergänzt wird. Was im Haupttext nicht gesagt wird bzw. gesagt werden kann, wird auf diese Weise anspruchsvoll ergänzt.
Auch die Vielfalt der angesprochenen Themen vermag, angesichts des zur Verfügung stehenden Platzes, rundum zu überzeugen. Die Erfindung des Notendrucks findet ebenso Berücksichtigung wie die Grundsatzfrage nach den Definitionsmöglichkeiten von Epochen. Auch den Entwicklungsstadien der Gattungen und des Instrumentenbaus wird auf prägnante Weise Rechnung getragen. Kapitel zur Popularmusik sowie zur Musik in anderen Kulturen runden den Band ab. (...)
An wen nun richtet sich dieses Buch? Laut Autor an den "suchenden Fachmann wie an den umfassend interessierten Laien; auch kann es Studierende bei der Examensvorbereitung unterstützen". So weit, so gut. Doch darüber hinaus lädt das Buch auch einfach nur ein, zum Blättern, zum Schmökern, zum Lustsaugen an den historischen Zitzen der Musik; daneben animiert es zum interdisziplinären Denken und macht die Türe zu weiterführenden Diskursen weit auf. Fono Forum
Ambitioniert war die Idee, und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Auf 500 Seiten berichtet "Das Reclam Buch der Musik" als Sachbuch, Nachschlagewerk und Bildband alles Wissenswerte über die Geschichte der Musik von den Anfängen bis heute. Den verständlich und prägnant geschriebenen Haupttext begleiten informative Zitate, Seitenblicke und Tabellen, aber auch eine Auswahl an vorzüglichen und angenehm unabgenutzen Illustrationen. Das Opernglas
Ein kompaktes Nachschlagewerk mit lexikalischem Zuschnitt? Die Konzeption überrascht: Der Grundriss ist eine allgemeine Musikgeschichte von der Antike bis zur Popmusik des 20. Jahrhunderts. Doch stehen im Mittelpunkt die musikalischen Gattungen - epochenspezifisch geordnet. In die Gattungsgeschichte eingezogen sind Komponistenbiografien, instrumenten-, notations- und kompositionskundliche Erläuterungen.
So ungewöhnlich wie das inhaltliche Konzept sind auch Stil und Aufmachung: Das Handbuch ist nicht nur als Nachschlagewerk benutzbar, als Musikgeschichte im Zusammenhang lesbar und als Gattungsgeschichte studierbar, es ist auch als opulenter, gefälliger Bildband - liebevoll-abwechslungsreich aufgemacht - genussvoll zu betrachten. Der kompakte, aber gleichwohl flüssige Sprachstil lädt zum punktuellen Nachschlagen ebenso ein wie zum Schmökern, Studieren und ausdauernden Lesen.
Das Profil des Handbuchs und vor allem seine Machart machen die Veröffentlichung zu einer überaus informativen und abwechslungsreichen, einladenden Fundgrube für jeden sachkundlich interessierten Musikfreund. Toccata, eine neue Zeitschrift für Alte Musik
Dieses Buch bietet durch bestens ausgewählte und drucktechnisch aufwendig aufbereitete Bild- und andere Anschauungsmaterialien dem erklärungs- und überblicksuchenden Leser verlässlich alles das, was sie bzw. er zur ersten Orientierung benötigt. Es wird ein zum Blättern und "Schnüffeln" einladendes Handbuch vorgelegt, das die leider noch immer bestehende Lücke zwischen Kompendien eines längst überholten Musikwissens von vor 50 Jahren einerseits und zu teuren Mammutenzyklopädien andererseits willkommen ausfüllt.
Kurze, prägnante, gut verständliche Texte erzählen Wesentliches über Stile, Schulen, Komponisten, Gattungen, Kompositionen, Musikstücke und die damit verbundenen Fragen. Die Autoren informieren, ohne den sonst anzutreffenden moralinsauren oder belehrenden Ton anzuschlagen. Buchhändler heute
Die ungeheure Fülle und der Grad der Komprimierung beeindrucken; denn die Musikgeschichte wird nicht nur horizontal - chronologisch und nach Epochen geordnet - dem Leser erschlossen, sondern auch vertikal: Gattungen werden ebenso erläutert wie Notationsformen, Informationen zum Instrumentenbau finden sich neben Repertoireerörterungen, einzelne Komponisten werden kurz porträtiert, aber auch die Epochenproblematik diskutiert. (...) Das Buch ist zugleich informativ und sinnlich bebildert. Frankfurter Allgemeine Zeitung
Ein schönes Buch ist es geworden, Text- und Bildband zugleich mit vielen Überraschungen und Entdeckungen. Esslinger Zeitung
Ein musikhistorisch opulenter Spickzettel, der - wie sein Vorgänger, das Reclam Buch der Kunst- Sachbuch, Bildband und Nachschlagewerk aufs Intelligenteste vereint, aber auch zum Schmökern einlädt. Stilformen, Instrumentenkunde und Komponistenporträts werden von Mini-Lebensläufen, Werkverzeichnissen und Zitaten ergänzt, die in Kästchen und Seitenspalten mitlaufen. Eine geschmackvolle Auswahl zeitgenössischer Komponisten- und Genregemälde macht diesen musikalischen Streifzug zur zusätzlichen Augenweide. amazon.de
Dieses Buch, das auch die Besonderheiten des Musikbetriebs aufgreift, muss nicht kontinuierlich konsumiert werden. Man kann sich dieses oder jenes Kapitel aussuchen oder das Kompendium als Nachschlagewerk benutzen. Angenehm ist seine übersichtliche Konzeption, ob man sich jetzt über Gattungen wie Fuge oder Oratorium unterrichten lassen möchte oder über Notationsformen und Kompositionsprinzipien. Sogar Ballett-Tendenzen werden im Zusammenhang mit dem modernen Musiktheater behandelt, und bei den "Grenzfällen des Musiktheaters" erfährt man alles Wesentliche über Zimmermann, Messiaen, Ligeti oder Nono. Überhaupt gehört es zum Konzept des Musikbandes, dass die Kapitel umso umfangreicher werden, je mehr man sich der Gegenwart annähert. Denn gerade das zu Ende gehende 20. Jahrhundert zeichnete sich durch eine Vielzahl musikalischer Ausformungen aus, die immer stärker in Richtung Popularmusik tendieren, Jazz, Rockmusik, Musical. Diese Akzentverschiebung wird von Werner-Jensen berücksichtigt, zumal sie sich nicht auf Europa beschränkt, sondern weltweit zu beobachten ist. Der großzügige Blick zeichnet dieses Buch ohnehin aus. Das demonstrieren vor allem Kapitel wie "Musik anderer Kulturen" oder auch die Geschichte des Jazz. Der Leser wird mit der heute immer stärker um sich greifenden historischen Aufführungspraxis vertraut gemacht oder mit der Musik im "Dritten Reich", und sogar Musikpsychologie und Musikpädagogik wurden nicht vergessen. Rhein-Neckar-Zeitung
Der Reclam Verlag hat sich mit seinen kompakten Nachschlagewerken zum Thema Verdi oder zur Stilkunde des Jazz bereits einen Namen in Sachen Musik gemacht. Fundierte, verlässliche Quellen sind garantiert. Und längst sind die Zeiten vorüber, in denen sich der Reclam Verlag allein über die preiswerten gelben Büchlein im Oktav-Format definierte. Mittlerweile schwingt sich das Unternehmen zu aufwendigen, exzellent recherchierten und reich illustrierten Ausgaben in fester Bindung auf, wie es das empfehlenswerte "Reclam Buch der Musik" nun repräsentiert.
Arnold Werner-Jensen, der Herausgeber dieses Bandes, stand gewiss vor einem schwer zu lösenden Problem, als sich die Aufgabe stellte, die Musikgeschichte auf 500 Seiten von den Anfängen bis zur Gegenwart, und dies noch weltumfassend, zu beschreiben. Es ist ihm mehr als gelungen, denn er lässt sich von der systematischen und mehr oder weniger der Chronologie der Epochen folgenden Darstellung kein Korsett anlegen. Prinzip ist grundsätzlich, auf je einer Doppelseite einen Problemkreis zu beschreiben. Dazu gibt es Notenbeispiele, Bilder und Info-Blöcke, die entweder einen übersichtlichen Kalender markanter Ereignisse oder die Werkliste eines exponierten Komponisten enthalten. M - Musik zum Lesen
Die ganze Musik in einem Band? Natürlich ersetzt dieses Buch keine Bibliothek. Trotzdem ist der Titel berechtigt. Der Band gibt nämlich in geschickter Unterteilung einen bemerkenswerten Überblick über das Ganze und Einblick in Zusammenhänge.
Das gelingt durch übersichtliche Einstellungen mittels "thematischer Doppelseiten" wie "Opern der zweiten Wiener Schule" und "Deutsche Opern von Hindemith bis Orff".(...)
Breiten Raum nehmen das 18., 19. und 20. Jahrhundert ein. Dabei werden stärker als erwartet populäre Formen behandelt: Operette, Musical, insbesondere Jazz und Rockmusik. Frühzeit und Musik fremder Kulturen sind nicht vergessen. Für einige Kapitel zog Arnold Werner-Jensen Spezialisten heran. So beschrieb Manfred Ernst (Weingarten) den Bereich der Populärmusik und Musikpsychologie. Franz-Josef Ratte aus Münster behandelte unter anderem Gregorianik, frühe Mehrstimmigkeit und Bachs geistige Kantaten.
Hilfreich sind an diesem Band die Randfarbe für Epochen, höchst anregend und auskunftsreich die vielen Randnotizen. Sie bieten Zitate, Hinweise auf typische und wichtige Werke, Legenden zu Bildern, Kurzbiographien, Opernzentren, symphonische Raritäten, Werktitel und vieles mehr. Also: Viel Musik in konzentrierter Form. Westfälische Nachrichten
Ein Buch über Musik, sinnlich wie Musik. Nachschlagen in einem neuen "Reclam Buch der Musik": fast unmöglich! Jede Seite dieses komprimierten Kompendiums der Musik, vor allem aber ihrer Geschichte, ist so verführerisch aufgemacht und bebildert, dass man unweigerlich hängen bleibt. Blätternd und lesend gerät man vom Hundertsten ins Tausendste, bis man vergessen hat, wonach man suchen wollte. Ein kurzweiligerer Weg, sich Wissen anzueignen, müsste erst erfunden werden. Die Texte kommen blitzschnell zur Sache, reden nie um den Brei herum und erfreuen durch gutes Deutsch. So attraktiv aufgemacht, täuscht dieses Werk über seine Natur hinweg: tatsächlich handelt es sich um ein profundes Nachschlagewerk. Der Autor und seine Mitarbeiter sind perfekte Verführer. Besseres ist derzeit wohl kaum zu finden. Die Furche (Wien)
Das mehrstimmige Messordinarium des 14. Jahrhunderts ist ebenso ein Thema wie das Fingerpicking der Rock-Gitarristen - diese Bandbreite ist stark. Komponisten, Musiker, Werke, Gattungen, Begriffe werden vorgestellt und erklärt. Biografien, Zitate ergänzen die knappen Texte in einem sehr übersichtlichen, mit Farbbildern aufgemachten Layout. Südwest-Presse
Arnold Werner-Jensens "Reclam Buch der Musik" - eine optisch geschickt aufgemachte, gut zu lesende und für Laien bestens geeignete Darstellung musikhistorischer Entwicklungen. Darmstädter Echo
Kein Lexikon oder Lesebuch ist dies, auch kein Geschichts- oder Nachschlagewerk im herkömmlichen Sinn. Mit einem gewagten, doch voll funktionsfähigen Mischentwurf besticht dieser sinnfällig bebilderte Band. Konventionell nach Zeitaltern scheint die Darstellung gegliedert zu sein - aber nur auf den ersten Blick: In den Kapiteln von der Antike bis zum 20. Jahrhundert finden sich eingehende Epochenbestimmungen und etwa achtzig Komponistenportraits, musiktheoretische und instrumentenkundliche Hinweise. Erfreulich instruktive Abschnitte über Popular- und "Weltmusik" schließen sich an - ungewöhnlich für ein Buch, das sich vorrangig an ein gutbürgerliches "Klassik"-Publikum zu wenden scheint. Nicht nur die klare Schreibweise des Autors, auch die optische Aufbereitung erhöhen den Informationsgrad: Für jedes der 250 Unterthemen steht übersichtlich eine Doppelseite zur Verfügung. Wie ein Kursleiter nimmt Werner-Jensen den Leser an die Hand- und vermeidet freilich den Trockenton des Oberlehrers. Frankenpost
Kandidaten von Jauchs Millionärs-Show wären mit dem "Reclam Buch der Musik" schon recht ordentlich gewappnet. Streichinstrumente der Renaissance, Neumen als mittelalterliche Notenschrift - für Fragen zur Musik liefert das neue Handbuch ein stabiles Korsett. (...)
Wie so etwas zusammengeht? Ursache ist Aufbau und Struktur des Nachschlagewerks. Mit einer Darstellung der Musikgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart spannt es einen riesigen Bogen, der selbst von mehrbändigen Lexika nur bedingt abgedeckt werden kann.
Um diese immense Fülle in den Griff zu bekommen, hat Arnold Werner-Jensen die Zeiträume in thematische Einheiten gegliedert und auf je einer Doppelseite abgehandelt. Dabei werden epochenspezifische Gattungen erklärt, Instrumente vorgestellt, Notationsformen und Kompositionsprinzipien erläutert, einige bedeutende Komponisten porträtiert und sogar einige besondere Themen, wie Musikpsychologie und Frauen in der Musik kurz gestreift. (...)
Gerade für musikinteressierte Laien offeriert das ansprechend und reich bebilderte Buch einen idealen Überblick. Eine Literaturliste im Anhang enthält zudem genügend brauchbare Hinweise auf weiterführende Bücher. (...)
Sehr nützlich sind die Marginalspalten mit bibliografischen Informationen, Zitaten und Erläuterungen von Fachbegriffen neben dem Haupttext auf jeder Seite. Farblich abgesetzte Merkhilfen erleichtern zudem den Zugriff. Für einen knappen, komprimierten Eindruck zu einem Thema leistet das Musikbuch wirklich gute Dienste. Der Neue Tag (Weiden)
Das neue "Reclam Buch der Musik" von Arnold Werner-Jensen nimmt im Medienangebot eine gehobene Stellung ein. Außerdem hat das Werk einen münsterischen Vater: Dr. Franz Josef Ratte, Musikwissenschaftler und Lehrer an der Friedensschule, arbeitete daran mit. (...)
Das Werk (...) ist klug und übersichtlich aufgebaut. Von "Frühgeschichte und Antike" bis zur "Popularmusik" reihen sich acht Epochen-Kapitel farblich am Seitenrand gekennzeichnet aneinander. Die Epochen sind in verschiedene Themen unterteilt: wichtige Komponisten, Instrumente oder Werkgattungen. Der in überschaubare Abschnitte gegliederte Text wird am Rand durch Zeittafeln oder Personen-Infos ergänzt.
Besonders positiv fallen neben einer umfangreichen Darstellung der zeitgenössischen Musik die Bilder auf: gute Reproduktionen von Gemälden, Partiturseiten und bedeutenden Bühnenbildern. Auf Seite 374 z.B. zuckt jeder westfälische Operngänger zusammen, weil er glaubt ein Foto des münsterschen Wagner-"Rings" zu sehen. Doch nein: Bühnenbildner Roland Aeschlimann ist es zwar, aber diese schiefen Rechtecke schuf er für die Berliner Strawinsky-Aufführung 1989. Solch informative Entdeckungen finden sich in verständlicher Sprache auf vielen Seiten - ein schönes Weihnachtsgeschenk. Münstersche Zeitung
Dieses Buch bietet ein Panorama aller musikalischen Gattungen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Auf einladend gestalteten Doppelseiten werden Epochen, Werke, Komponisten, Instrumente, Notationsformen und Besonderheiten des Musikbetriebs erläutert - in prägnanten Texten, Zitaten und Bildern. Eine neue Musikgeschichte, die die Vorzüge von Sachbuch, Nachschlagewerk und Bildband vereint. ORF 1 Text
Kompakte Handbücher zur Musikgeschichte gibt es in beinah allen Preis- und Ausstattungsklassen. Dennoch hat sich Arnold Werner-Jensens "Reclam Buch der Musik" in diesem engen Segment Bestnoten verdient - nicht zuletzt dank einer klaren und doch kunstvollen Aufmachung.
Im Vorwort wird die Flagge des Exemplarischen hochgehalten. (...) Dieses "altbewährte Prinzip" dient (...) als "Leitschnur". Es gewährt nicht nur größere Überschaubarkeit, sondern schützt auch vor Nörgelei. Da kann halt keiner kommen und Fehlendes anmahnen.
Wer nun den Rückgriff auf ein solch "altbewährtes Prinzip" zugleich als altbackene Methode versteht, sollte vorsichtig sein. Denn Arnold Werner-Jensen gelingt es in seinem "Reclam Buch der Musik", dieses Vorgehen mit einem Maximum an Transparenz und Gehalt zu verbinden. Alle wichtigen thematischen Stationen werden auf je einer Doppelseite vorgestellt. Ausnahmen je nach Bedeutung, denn für die Hochkaräter wie Bach reicht das natürlich nicht. Doch vor allem die illustrierten Randtexte und die exquisit ausgewählten Bilder gilt es positiv herauszustellen. Dies ist der Ort der Vernetzungen: Um sich im Fließtext nicht lange mit Details aufzuhalten, bieten knappe, präzise Aufstellungen mit den wichtigsten Lebensdaten der Komponisten hinreichend Orientierung. Auch die ausgewählten Zitate - Selbstkommentare oder Urteile namhafter Wissenschaftler - vertiefen die jeweilige Thematik. Eines der größten Verdienste des Buches liegt in der Verzahnung der Künste, etwa (...) wenn der Abschnitt über Violinsonaten im 19. Jahrhundert um eine umsichtig ausgewählte Passage aus Tolstois "Kreuzersonate" ergänzt wird. Was im Haupttext nicht gesagt wird bzw. gesagt werden kann, wird auf diese Weise anspruchsvoll ergänzt.
Auch die Vielfalt der angesprochenen Themen vermag, angesichts des zur Verfügung stehenden Platzes, rundum zu überzeugen. Die Erfindung des Notendrucks findet ebenso Berücksichtigung wie die Grundsatzfrage nach den Definitionsmöglichkeiten von Epochen. Auch den Entwicklungsstadien der Gattungen und des Instrumentenbaus wird auf prägnante Weise Rechnung getragen. Kapitel zur Popularmusik sowie zur Musik in anderen Kulturen runden den Band ab. (...)
An wen nun richtet sich dieses Buch? Laut Autor an den "suchenden Fachmann wie an den umfassend interessierten Laien; auch kann es Studierende bei der Examensvorbereitung unterstützen". So weit, so gut. Doch darüber hinaus lädt das Buch auch einfach nur ein, zum Blättern, zum Schmökern, zum Lustsaugen an den historischen Zitzen der Musik; daneben animiert es zum interdisziplinären Denken und macht die Türe zu weiterführenden Diskursen weit auf. Fono Forum
Ambitioniert war die Idee, und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Auf 500 Seiten berichtet "Das Reclam Buch der Musik" als Sachbuch, Nachschlagewerk und Bildband alles Wissenswerte über die Geschichte der Musik von den Anfängen bis heute. Den verständlich und prägnant geschriebenen Haupttext begleiten informative Zitate, Seitenblicke und Tabellen, aber auch eine Auswahl an vorzüglichen und angenehm unabgenutzen Illustrationen. Das Opernglas
Ein kompaktes Nachschlagewerk mit lexikalischem Zuschnitt? Die Konzeption überrascht: Der Grundriss ist eine allgemeine Musikgeschichte von der Antike bis zur Popmusik des 20. Jahrhunderts. Doch stehen im Mittelpunkt die musikalischen Gattungen - epochenspezifisch geordnet. In die Gattungsgeschichte eingezogen sind Komponistenbiografien, instrumenten-, notations- und kompositionskundliche Erläuterungen.
So ungewöhnlich wie das inhaltliche Konzept sind auch Stil und Aufmachung: Das Handbuch ist nicht nur als Nachschlagewerk benutzbar, als Musikgeschichte im Zusammenhang lesbar und als Gattungsgeschichte studierbar, es ist auch als opulenter, gefälliger Bildband - liebevoll-abwechslungsreich aufgemacht - genussvoll zu betrachten. Der kompakte, aber gleichwohl flüssige Sprachstil lädt zum punktuellen Nachschlagen ebenso ein wie zum Schmökern, Studieren und ausdauernden Lesen.
Das Profil des Handbuchs und vor allem seine Machart machen die Veröffentlichung zu einer überaus informativen und abwechslungsreichen, einladenden Fundgrube für jeden sachkundlich interessierten Musikfreund. Toccata, eine neue Zeitschrift für Alte Musik
Dieses Buch bietet durch bestens ausgewählte und drucktechnisch aufwendig aufbereitete Bild- und andere Anschauungsmaterialien dem erklärungs- und überblicksuchenden Leser verlässlich alles das, was sie bzw. er zur ersten Orientierung benötigt. Es wird ein zum Blättern und "Schnüffeln" einladendes Handbuch vorgelegt, das die leider noch immer bestehende Lücke zwischen Kompendien eines längst überholten Musikwissens von vor 50 Jahren einerseits und zu teuren Mammutenzyklopädien andererseits willkommen ausfüllt.
Kurze, prägnante, gut verständliche Texte erzählen Wesentliches über Stile, Schulen, Komponisten, Gattungen, Kompositionen, Musikstücke und die damit verbundenen Fragen. Die Autoren informieren, ohne den sonst anzutreffenden moralinsauren oder belehrenden Ton anzuschlagen. Buchhändler heute
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das von Arnold Werner Jensen, Franz-Josef Ratte und Manfred Ernst vorgelegte "Reclam-Buch der Musik" findet die Zustimmung des Rezensenten Michael Gassmann. Die schwierige Aufgabe, ein Handbuch zur Musikgeschichte zu konzipieren, das sowohl die Ansprüche der Fachwelt wie einer breiteren Öffentlichkeit befriedigt, hätten die Autoren mit Einsprüchen gelöst. Das Buch biete nicht nur einen chronologischen Abriss über die Musikgeschichte, biografische Skizzen zu bedeutenden Musikern, enthalte komprimierte Ausführungen zu verschiedenen Gattungsformen, sondern ziehe auch noch den Bogen zu benachbarten Wissenschaften. Gassmann lobt neben dieser beeindruckenden Themenvielfalt die schnörkellose und präzise Sprache sowie eine anschauliche äußere Gestaltungsform. "Einige ärgerliche Detailfehler" wie auch manche begriffliche Unklarheit bleiben dem Fachmann aber nicht verborgen. So bewertet Gassmann die Studie resümierend als eine "konzeptionell und inhaltlich überzeugende Leistung", hält aber bei Detailfragen Vorsicht für geboten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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