„Das Rezept unserer Freundschaft“ von Kelly Killoren dreht sich um Billy und ihre drei Freundinnen Lucy, Lotta und Sarah. Alle scheinen ihr Leben fest im Griff und alles, was man sich nur wünschen kann (Geld im Überfluss, Ehemann, Karriere) zu haben. Nur bei Billy läuft es nicht so gut: Sie weiß
trotz ihrer 42 Jahre nicht, wie es beruflich weitergehen soll, das Geld wird langsam knapp und auf…mehr„Das Rezept unserer Freundschaft“ von Kelly Killoren dreht sich um Billy und ihre drei Freundinnen Lucy, Lotta und Sarah. Alle scheinen ihr Leben fest im Griff und alles, was man sich nur wünschen kann (Geld im Überfluss, Ehemann, Karriere) zu haben. Nur bei Billy läuft es nicht so gut: Sie weiß trotz ihrer 42 Jahre nicht, wie es beruflich weitergehen soll, das Geld wird langsam knapp und auf ihren Sexpartner Brett will sie sich auch nicht festlegen.
Bei einer Hochzeit lernt Billy den Nachwuchskoch Ethan kennen und fühlt sich sowohl beruflich als auch körperlich zu ihm hingezogen. Nach einem Streit mit ihrer besten Freundin kehrt Billy New York den Rücken und will ihr Glück auf dem Land bei Ethan suchen.
Langsam merkt sie, dass sich durch einen Ortswechsel nicht alle Probleme in Luft auflösen und man manchmal das festhalten sollte, was man hat.
Das Buchcover ist optisch und haptisch ein Genuss: Das leckere Törtchen darauf hat mich als begeisterte Hobbybäckerin & -köchin sofort angesprochen. Die Schrift sowie Designelemente wie Tarte und Blaubeeren auf dem Cover sind hervorgehoben und glänzend.
Nach Klappentext und einer Leseprobe des Buches habe ich eine leichte und witzige Sommerlektüre gepaart mit Foodporn zum Lesen erwartet. Dies hat „Das Rezept unserer Freundschaft“ auch gehalten. Kelly Killorens Schreibstil ist flüssig und ausdrucksstark sowie bildhaft, ihre Beschreibungen der Gerichte, die Billy kocht und vertilgt, haben mir mehr als einmal das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Die Geschichte ist dabei aus Sicht von Billy geschrieben.
Die Figuren sind glaubhaft gezeichnet, auch wenn ich mich nicht mit allen identifizieren konnte. Manche, wie z. B. Sarah, waren mir einfach zu sehr „reiche Tussi“. Andere dagegen habe ich sofort ins Herz geschlossen.
Durch Billys beruflichen Bezug zum Essen nimmt dieses auch einen großen Teil des Buches ein. Es werden verschiedene Gerichte und Zubereitungen beschrieben, die Figuren philosophieren ab und an über Anbau und Qualität diverser Zutaten. Ich fand diesen Teil sehr interessant und vom Umfang her perfekt: Nicht zu umfangreich, aber auch nicht lieblos und kurz abgehandelt. Perfekt für einen Roman, der sich um eine Köchin dreht.
Ich habe das Buch innerhalb von nicht mal zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte zwar ist kein großes literarisches Werk und auch nichts wirklich Neues, aber ich habe mich beim Lesen sehr wohlgefühlt. Ich musste das ein oder andere Mal über Billy schmunzeln; habe mitgefiebert, ob und mit wem Billy am Ende zusammenkommt; wie es mit den Mädels weitergeht.
Manche der Wendungen zum Schluss sind zwar vorhersehbar, aber alles in allem ist „Das Rezept unserer Freundschaft“ perfekt für ein Wochenende zum Abschalten. Eine leichte, dabei aber keineswegs seichte Lektüre, die zeigt, dass sich das vermeintliche Glück sehr schnell wenden kann und man manchmal schon alles hat, was man zum glücklich sein braucht.
Einziger großer Kritikpunkt an dem Buch ist für mich die fast schon exzessive Alkohol- und Haschnutzung der Figuren. Der leichtfertige Umgang mit Drogen hat mich ziemlich an dem Buch gestört. Ich denke, auch ohne oder zumindest weniger Alk & Co. hätte die Story Sinn gemacht.