Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Demokratie, Frieden und Menschliche Sicherheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 1999 unterzeichneten die Regierung von Sierra Leone und die Rebellengruppe Revolutionary United Front (RUF) nach 8 Jahren Bürgerkrieg das Friedensabkommen von Lomé. Obwohl die Verhandlungen von westlichen und afrikanischen Regierungen unterstützt und initiiert wurden und obwohl die Vereinten Nationen (VN) die United Nations Mission in Sierra Leone (UNAMSIL) zur Überwachung des Friedensprozesses entsandten, wurde das Abkommen schon bald gebrochen: Die Rebellen griffen Einheiten der VN-Mission an und entführten im Mai 2000 über 500 Mitarbeiter.In der Literatur finden sich einige Theorien über die Gründe für das Zustandekommen eines Friedensvertrages nach einem Bürgerkrieg, über die Rolle externer Akteure dabei, über die Rolle der Beschaffenheit des Konfliktes und anderer Faktoren. Jedoch finden sich auf der einen Seite meist nur Fallstudien zu erfolgreich implementierten Friedensabkommen und auf der anderen Seite quantitative Studien, die jedoch keine genauen Angaben über die jeweiligen Gründe für Scheitern oder Gelingen eines Abkommens ma-chen können. Im vorliegenden Fall soll deshalb kein positives Beispiel eines Friedensvertrages untersucht werden, sondern ein Negativbeispiel herausgegriffen werden, um mögliche Gründe für ein Scheitern abzuleiten. Ausgewählt wurde dazu das Friedensabkommen von Lomé, da an seinem Beispiel wichtige Faktoren untersucht werden können. Da es in Sierra Leone drei Anläufe gab, um den Bürgerkrieg mit einem Friedensabkommen zu beenden, kann die vorliegende Untersuchung in weiteren Arbeiten zu den anderen beiden Abkom-men auch ergänzt und damit einen größeren Zusammenhang gebracht werden. Im vorliegenden Rahmen soll jedoch das Abkommen von Lomé herausgegriffen werden. Untersucht werden soll das Friedensabkommen anhand von zwei ausge-wählten Theorien, die in engem Zusammenhang miteinander stehen und die Weiterentwicklung des Forschungsfeldes zur friedlichen Beendigung von Bürgerkriegen deutlich werden lassen: Es handelt sich zum einen um die credible commitment theory von Barbara Walter und zum anderen um die Theorie von Caroline Hartzell, wonach im Abkommen garantierte Vorkehrungen zur Machtteilung in politischem, territorialen und wirtschaftlichen Bereichen den Erfolg eines Friedensabkommens determinieren. Andere Theorien und Faktoren können in diesem Rahmen nur am Rande diskutiert werden. Die beiden erwähnten Ansätze bieten jedoch gute Erklärungsmöglichkeiten für das Scheitern des Abkommens von Lomé.
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