Wie nur wenige Politologen in Deutschland hat Prof. Dr. Walter Euchner die demokratietheoretische Dimension der politischen Ideengeschichte zu einem wissenschaftlichen Programm erhoben und so diesen Bereich der Politikwissenschaft insgesamt beeinflußt. Daß sich zu Ehren seines 60. Geburtstages ein Symposium mit dem »Scheitern diktatorischer Legitimationsmustern und der Zukunftsfähigkeit der Demokratie« beschäftigte, aus dem der vorliegende Band hervorgegangen ist, knüpft daher nahtlos an die Erkenntnisinteressen an, die im Zentrum des Werks von Walter Euchner stehen. Ausgehend von der…mehr
Wie nur wenige Politologen in Deutschland hat Prof. Dr. Walter Euchner die demokratietheoretische Dimension der politischen Ideengeschichte zu einem wissenschaftlichen Programm erhoben und so diesen Bereich der Politikwissenschaft insgesamt beeinflußt. Daß sich zu Ehren seines 60. Geburtstages ein Symposium mit dem »Scheitern diktatorischer Legitimationsmustern und der Zukunftsfähigkeit der Demokratie« beschäftigte, aus dem der vorliegende Band hervorgegangen ist, knüpft daher nahtlos an die Erkenntnisinteressen an, die im Zentrum des Werks von Walter Euchner stehen. Ausgehend von der Prämisse, daß das Scheitern rechter und linker Diktaturen im weltweiten Kontext neben einer Fülle von innen- und außenpolitischen Faktoren zum Teil auch aus den diktatorischen Legitimationsmustern selbst zu erklären ist, werden in diesem Band zum ersten Mal in vergleichender Perspektive am Beispiel der Sowjetunion unter Lenin und Stalin, der DDR, der VR Jugoslawiens und Chinas sowie der türkischen Republik unter Atatürk einerseits und des »Dritten Reiches«, der Diktatur Mussolinis, des Ständestaats in Österreich, der autoritären Regime Pilsudskis in Polen, Salazars in Portugal, Perons in Argentinien und Parks in Südkorea andererseits drei Fragen systematisch untersucht: 1. Worin liegt der Unterschied und die Übereinstimmung in den diktatorischen Grundlagen linker und rechter Diktaturen? 2. Warum vermochten es beide Linien und ihre jeweiligen Varianten nicht, eine dauerhafte Herrschaftsordnung zu etablieren? 3. Läuft der Zusammenbruch diktatorischer Systeme auf eine automatische Bestandssicherung der westlichen Demokratien hinaus?
Inhalt: R. Saage, Einleitung - H. Grebing, Warum so viel »freiwillige Blindheit«? Betrachtungen zur Legitimation von kommunistischer terroristischer Herrschaft durch Intellektuelle - G. Schäfer, Lenin und Stalin als Diktatoren - J. Petzold, Die DDR und das Problem der Diktatur des Proletariats - I. Prpic, Die Herrschaft Titos und die »Diktatur des Proletariats« in Jugoslawien - E.-J. Lee, Von Mao zu Deng: Chinas Entwicklung zur Parteiendiktatur - I. Kuçuradi, Der Begriff der Erziehungsdiktatur und die Erziehungsrevolution am Beispiel Atatürks - H.-G. Marten, Das Legitimationsmuster Rassenhygiene. Anthropologische Grundlagen der NS-Rassendoktrin am Beispiel Fritz Lenz' »Menschliche Auslese und Rassenhygiene« aus dem Jahre 1921 - F. Rigotti / L. Ornaghi, Die Rechtfertigung der faschistischen Diktatur durch die Romanität - W. Maderthaner, Legitimationsmuster des Austrofaschismus - F. Tych, Legitimationsideologien der Pilsudski-Herrschaft - H.-J. Puhle, Autoritäre Regime in Spanien und Portugal. Zum Legitimationsbedarf der Herrschaft Francos und Salazars - P. Waldmann, »Was ich mache ist Justicialismus, nicht Liberalismus«. Menems Peronismus und Perons Peronismus: ein vorläufiger Vergleich - E.-J. Lee, Kontinuität und Wandel in der Legitimationsstrategie der Herrschaft von Park Chunghee - I. Fetscher, Lernfähigkeit eine Voraussetzung für das Überleben politischer Einheiten. Gegenbeispiele: Drittes Reich und Sowjetunion - H. Mommsen, Die NSDAP als faschistische Partei - J. Fijalkowski, Die Zukunftsgewißheit rechtsstaatlicher Demokratie. Historische Rechtfertigung und Warnung vor Selbsttäuschung - U. Bermbach, Ambivalenzen liberaler Demokratien - B. Tibi, Fundamentalismus und Totalitarismus in der Welt des Islam. Legitimationsideologien im Zivilisationskonflikt: Die Hakimiyyat Allah/Gottesherrschaft - R. Eisfeld, Ein »dritter Weg« in Europa: Illusion oder fortdauernde Perspektive? - B. Gess, Zu Hannah Arendts Totalitarismustheorie nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus - M. Kühnel / G. Sommer, Zur Tragweite der Diktaturen im 20. Jahrhundert für die Gegenwart. Zusammenfassung der Diskussionen des Symposiums zu Ehren des 60. Geburtstags von Walter Euchner »Grundmuster von Legitimationsideologien diktatorischer Herrschaft im internationalen Vergleich« vom 4. bis 6. November 1993 in Göttingen
Inhalt: R. Saage, Einleitung - H. Grebing, Warum so viel »freiwillige Blindheit«? Betrachtungen zur Legitimation von kommunistischer terroristischer Herrschaft durch Intellektuelle - G. Schäfer, Lenin und Stalin als Diktatoren - J. Petzold, Die DDR und das Problem der Diktatur des Proletariats - I. Prpic, Die Herrschaft Titos und die »Diktatur des Proletariats« in Jugoslawien - E.-J. Lee, Von Mao zu Deng: Chinas Entwicklung zur Parteiendiktatur - I. Kuçuradi, Der Begriff der Erziehungsdiktatur und die Erziehungsrevolution am Beispiel Atatürks - H.-G. Marten, Das Legitimationsmuster Rassenhygiene. Anthropologische Grundlagen der NS-Rassendoktrin am Beispiel Fritz Lenz' »Menschliche Auslese und Rassenhygiene« aus dem Jahre 1921 - F. Rigotti / L. Ornaghi, Die Rechtfertigung der faschistischen Diktatur durch die Romanität - W. Maderthaner, Legitimationsmuster des Austrofaschismus - F. Tych, Legitimationsideologien der Pilsudski-Herrschaft - H.-J. Puhle, Autoritäre Regime in Spanien und Portugal. Zum Legitimationsbedarf der Herrschaft Francos und Salazars - P. Waldmann, »Was ich mache ist Justicialismus, nicht Liberalismus«. Menems Peronismus und Perons Peronismus: ein vorläufiger Vergleich - E.-J. Lee, Kontinuität und Wandel in der Legitimationsstrategie der Herrschaft von Park Chunghee - I. Fetscher, Lernfähigkeit eine Voraussetzung für das Überleben politischer Einheiten. Gegenbeispiele: Drittes Reich und Sowjetunion - H. Mommsen, Die NSDAP als faschistische Partei - J. Fijalkowski, Die Zukunftsgewißheit rechtsstaatlicher Demokratie. Historische Rechtfertigung und Warnung vor Selbsttäuschung - U. Bermbach, Ambivalenzen liberaler Demokratien - B. Tibi, Fundamentalismus und Totalitarismus in der Welt des Islam. Legitimationsideologien im Zivilisationskonflikt: Die Hakimiyyat Allah/Gottesherrschaft - R. Eisfeld, Ein »dritter Weg« in Europa: Illusion oder fortdauernde Perspektive? - B. Gess, Zu Hannah Arendts Totalitarismustheorie nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus - M. Kühnel / G. Sommer, Zur Tragweite der Diktaturen im 20. Jahrhundert für die Gegenwart. Zusammenfassung der Diskussionen des Symposiums zu Ehren des 60. Geburtstags von Walter Euchner »Grundmuster von Legitimationsideologien diktatorischer Herrschaft im internationalen Vergleich« vom 4. bis 6. November 1993 in Göttingen
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