Warum verbringen wir ein Drittel unseres kostbaren Lebens in einem scheinbar passiven Zustand? Was hat die Natur dazu bewogen, im Laufe der Evolution ausgerechnet den Schlaf entstehen zu lassen? Was ist der geheime Segen des Schlummers, ohne den alle höheren Tiere und der Mensch jämmerlich zugrunde gehen würden? Peter Spork trägt die Fülle einzelner Erkenntnisse aus den Schlaflabors und tierphysiologischen Zentren der Erde zusammen und zeichnet daraus ein anschauliches, wissenschaftlich fundiertes und hochaktuelles Bild der modernen Schlafforschung. Mit ihm und den vielen Wissenschaftlern, mit denen er gesprochen hat, lösen die Leser das große Rätsel Schlaf. Das überraschende Ergebnis: Ohne Schlaf gäbe es kein menschliches Bewusstsein. Körper und Geist brauchen den Schlaf, damit sie sich erinnern können. Doch damit nicht genug: Der Leser lernt, was für ein Schlaftyp er ist und für welche Schlafkrankheiten ihn das besonders anfällig macht. Und er erfährt, was Mediziner gegen die häufigsten Schlafstörungen empfehlen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.02.2007Heilsame Pausen
Die neue Kultur des Schlafens
Ohne Schlaf geht es nicht, Schlafstörungen machen krank - eine Alltagserfahrung, aber auch eine für die Evolutionsforschung enorm wichtige Feststellung. Denn Schlaf dient nicht nur zur Erholung, "zum Aufladen der Batterien", vielmehr wird er von Schlafforscher längst auch als Grundvoraussetzung für unser beachtliches Lernvermögen und für die Entwicklung von Bewußtsein überhaupt gesehen. Der Neurophysiologe und Autor Peter Spork, der sich seit langem mit der "inneren Uhr" der Organismen beschäftigt, hat in seinem neuen Buch eine ganze Reihe neuer Belege für die Triftigkeit dieser evolutionsbiolgisch faszinierenden These zusammengetragen. Er sah sich in den Schlaflabors der Forscher um, recherchierte die Schlafgewohnheiten anderer Tierarten, und er beschreibt die molekularen Grundlagen und Vorgänge während der unterschiedlichen Phasen des erholsamen Neuronengewitters im Gehirn. Sein Fazit für die Praxis: Schlafen ist nur scheinbar ein passiver Vorgang, gezieltes Gesundschlafen ist durchaus möglich.
jom
Peter Spork: "Das Schlafbuch", Rowohlt-Verlag, Reinbek 2007. 319 Seiten, 19,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die neue Kultur des Schlafens
Ohne Schlaf geht es nicht, Schlafstörungen machen krank - eine Alltagserfahrung, aber auch eine für die Evolutionsforschung enorm wichtige Feststellung. Denn Schlaf dient nicht nur zur Erholung, "zum Aufladen der Batterien", vielmehr wird er von Schlafforscher längst auch als Grundvoraussetzung für unser beachtliches Lernvermögen und für die Entwicklung von Bewußtsein überhaupt gesehen. Der Neurophysiologe und Autor Peter Spork, der sich seit langem mit der "inneren Uhr" der Organismen beschäftigt, hat in seinem neuen Buch eine ganze Reihe neuer Belege für die Triftigkeit dieser evolutionsbiolgisch faszinierenden These zusammengetragen. Er sah sich in den Schlaflabors der Forscher um, recherchierte die Schlafgewohnheiten anderer Tierarten, und er beschreibt die molekularen Grundlagen und Vorgänge während der unterschiedlichen Phasen des erholsamen Neuronengewitters im Gehirn. Sein Fazit für die Praxis: Schlafen ist nur scheinbar ein passiver Vorgang, gezieltes Gesundschlafen ist durchaus möglich.
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Peter Spork: "Das Schlafbuch", Rowohlt-Verlag, Reinbek 2007. 319 Seiten, 19,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Endlich! ruft Christian Geyer. Nach dieser Lektüre kann er wieder (und guten Gewissens) durchschlafen. Lange hat er gewartet, dass auch der Schlaf zur gesellschaftspolitischen Sache würde, jetzt ist es soweit. Allerdings verwandelt Peter Spork seinen "idealistischen Überschuss" beim Thema Schlaf nicht in ökonomische Disziplinarverfahren, sondern, gute Nachricht für Langschläfer, schreibt ein Lob des Schlafens. Geyer liest, was er schon immer über Schlaf wissen wollte, und freut sich: Spork ist kein Pharmaguru, sondern ein gewissenhafter Schläfer und Erforscher der unschätzbaren Vorteile guten und langen Schlafs. Für den Ratlosen, so Geyer, nennt das Buch "Schlafserviceadressen", und eine politische Agenda stellt die nötigen Forderungen: Büroschlaf, Abschaffung der Sommerzeit und so weiter. Genau.
© Perlentaucher Medien GmbH
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