Korruption bis in höchste politische Kreise gibt es nicht nur in Afrika, das weiß der Richter aus Paris sehr gut. Doch im Fall des Staatspräsidenten aus Äquatorialguinea geht es offenbar nicht nur um Schmiergelder, französische Luxusimmobilien und teure Autos, sondern auch um Prostitution und Mädchenhandel. Jacques Ricous Klage gegen den Machthaber hat jedoch ungeahnte Folgen: Der französische Präsident entlässt einen Minister, seine Chefin entzieht ihm ihr Vertrauen, und seine Gegenspieler wollen ihn ein für alle Mal ausschalten. Sie planen eine Intrige, die, sollte sie gelingen, den Richter in seinem Amt für immer kaltstellen würde. Der Schlüssel der Affäre liegt in einem Schloss in der Normandie. Aber das findet erst Jacques Freundin, die kritische Journalistin Margaux heraus.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rezensent Elmar Krekeler möchte am liebsten auswandern nach der Lektüre von Ulrich Wickerts neuem Fronkreisch-Krimi um den Untersuchungsrichter Jacques Ricou. Dass der sich dauernd mit Skandalen, Korruption und rechter Politik herumschlagen muss, scheint Krekeler nicht abzuhalten. Wenn Wickert wiederum die politische Klasse Frankreichs durch den Kakao zieht und thematisch Menschenhandel, Kolonialvergangenheit und Medienmorast auf engstem Raum vermischt und "fein" dramatisiert, hält sich der Rezensent an die gleichfalls vom Autor zelebrierte Lebenskultur: Wein und Seespinne.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Hollywood könnte beim Stoffeinkauf bedenklos zugreifen." Thomas Klingenmaier Stuttgarter Zeitung, 17.09.2015