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Chris, Azubi, tappt schrittweise in die Schuldenfalle. Beim Shoppen, Surfen im Internet und in Versandkatalogen locken die Sonderangebote. Chris nutzt das Angebot aus: Mit Kleinkredit, Kauf auf Raten ... Bis er arbeitslos wird - die Falle schnappt zu. Gnadenlos treiben die Gläubiger ihr Geld ein. Weitaus kein Einzelfall, denn immer mehr Jugendliche verschulden sich durch die Möglichkeiten, die Banken, Internet und Handy bieten.

Produktbeschreibung
Chris, Azubi, tappt schrittweise in die Schuldenfalle. Beim Shoppen, Surfen im Internet und in Versandkatalogen locken die Sonderangebote. Chris nutzt das Angebot aus: Mit Kleinkredit, Kauf auf Raten ... Bis er arbeitslos wird - die Falle schnappt zu. Gnadenlos treiben die Gläubiger ihr Geld ein. Weitaus kein Einzelfall, denn immer mehr Jugendliche verschulden sich durch die Möglichkeiten, die Banken, Internet und Handy bieten.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.09.2003

Im Schuldenstrudel
Jugendliche und die Gefahren des schnellen Geldes
Alles hätte perfekt werden können: Chris ist frisch verliebt, über das Internet hat er sich gerade einen DVD-Recorder auf Raten bestellt, und er träumt schon mal von Auto-Touren mit seiner neuen Freundin. Denn schließlich fängt der Kfz-Azubi demnächst mit den Fahrstunden für den Führerschein an. Diese Kosten will er ebenfalls auf Raten abstottern. Nur die Anzahlung von 800 Euro liegt ihm schwer im Magen. Gut, dass es die Bank und passende Ratenkredite gibt. Doch auch geliehenes Geld muss irgendwann zurückbezahlt werden – mit Zinsen. Und so geht das fort: Die Spirale dreht sich, Chris zieht es immer tiefer in den Schuldenstrudel. Disco- und Clubbesuche, Handy, Versicherung, Markenklamotten, eine Stereoanlage fürs Auto und für zuhause – Kosten ohne Ende.
Chris ist kein Einzelfall: 20 Prozent der Jugendlichen in den alten und 14 Prozent in den neuen Bundesländern haben Schulden. Die steigen meist mit dem Erreichen der Volljährigkeit – denn dann können selbstständig Kredite abgeschlossen werden. Felicitas Naumann schildert in Das schnelle Geld, wie Chris in die Schuldenfalle tappt, von Mahnschreiben unter Druck gesetzt wird – und zu allem Elend auch noch Freundin und Job verliert. Ihr Buch ist 1995 erstmals erschienen und wurde jetzt in einer aktualisierten und neu bearbeiteten Ausgabe wieder aufgelegt. Die Geschichte des finanziellen Absturzes erzählt Naumann schnörkellos und klar strukturiert. Allerdings schreibt sie manche Dialoge in einer allzu konstruierten Teenager-Sprache. Das liest sich dann gekünstelt.
Im Anhang des Buchs informiert Holger Claes, der seit 1985 in der Schuldnerberatung tätig ist, zum Thema Überschuldung. Er erklärt die wichtigsten Begriffe und warnt vor möglichen Schuldenfallen wie dem Handy (fast die Hälfte aller 12- bis 15-Jährigen in Deutschland besitzt ein Mobiltelefon) oder dem Internet mit seinen unzähligen Shopping-Angeboten. Vervollständigt wird dieser äußerst informative Teil durch Tipps, wie sich Jugendliche vor Schulden schützen können, sowie Adressen von Beratungsstellen. Claes schreibt klar verständlich und hütet sich davor, sich bei den Jugendlichen anzubiedern. Oder, was wohl schlimmer wäre , mit dem moralischen Zeigefinger zu drohen. Hätten die Eltern von Chris auch so reagiert, als sie von den Schulden ihres Sohnes erfuhren, dann hätte der sich wahrscheinlich nicht derart unter Druck gesetzt und seine Probleme rascher angepackt. (ab 12 Jahre)
MICHAEL SCHLEICHER
FELICITAS NAUMANN: Das schnelle Geld. Mit Konto, Karte und Kredit. rororo (Reihe Rotfuchs) 2003. 123 Seiten, 6,90 Euro.
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