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Das Kölner Rheinpanorama ist vermutlich die berühmteste Stadtansicht Deutschlands - und das nicht ohne Grund. Vom schwindelerregend hohen Dom mit seinen großen, farbenfrohen Fenstern über die zwölf großen romanischen Kirchen bis hin zur "Stadt unter der Stadt", dem Vermächtnis ihrer römischen Gründer, bietet Köln eine bemerkenswerte Charaktervielfalt. Schon die beiden Rheinseiten, die linke und die "schäl -Sick", sind etwa so unterschiedlich wie die "Tatort"-Würstchenbude und das Museum Ludwig. Oliver Berg und Christoph Driessen präsentieren uns all die kleinen und großen Schönheiten Kölns in…mehr

Produktbeschreibung
Das Kölner Rheinpanorama ist vermutlich die berühmteste Stadtansicht Deutschlands - und das nicht ohne Grund. Vom schwindelerregend hohen Dom mit seinen großen, farbenfrohen Fenstern über die zwölf großen romanischen Kirchen bis hin zur "Stadt unter der Stadt", dem Vermächtnis ihrer römischen Gründer, bietet Köln eine bemerkenswerte Charaktervielfalt. Schon die beiden Rheinseiten, die linke und die "schäl -Sick", sind etwa so unterschiedlich wie die "Tatort"-Würstchenbude und das Museum Ludwig.
Oliver Berg und Christoph Driessen präsentieren uns all die kleinen und großen Schönheiten Kölns in diesem wunderbaren Bildband. Vor allem aber vermitteln sie uns eine Besonderheit, die nur schwer in Bildern einzufangen ist: die heitere kölsche Lebensart - nicht nur zu Karneval.
Autorenporträt
Dr. Christoph Driessen, geb. 1967, Historiker, Volontariatbeim WDR, danach 14 Jahre lang Auslandskorrespondent der dpa Deutschen Presse-Agentur in Den Haag, London und New York; seit 2006 leitet er das Kölner Büro der dpa. Oliver Berg, geb. 1963, seit 1990 Fotograf der Deutschen Presse-Agentur dpa u. a. in Bonn, Frankfurt am Main und seit 2003 in Köln. In Zusammenarbeit mit der dpa Deutsche Presse-Agentur.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.05.2015

Die Hexe sorgt für Quote

Eine Stadt in Biographien servieren zu wollen fußt wohl auf der bizarren Annahme, der Genius Loci der Jahrtausende habe sich wie Sediment gesammelt und stehe nun für eine immerhin sekundäre Einheitlichkeit von irgendetwas. Wie sehr das Lückenhafte des Unterfangens mit Händen zu greifen ist, führt das Kölner Beispiel aber geradezu vor. Sechs von zwanzig Vorzeigekölnern leben noch. Und man hätte sich auch einmal fragen können, warum die Kölner selbst ihr "Seidenmachergässchen" in "Seidenmacherinnengässchen" umgetitelt haben: weil Seidemachen Frauenarbeit war - und Frauen in den Brunnen der Vergangenheit kaum Spuren hinterlassen haben. Charlotte Roche ("Feuchtgebiete") kommt so als "Imi", Zugewanderte, und Quotenfrau ins Buch, das als Frauen sonst noch eine Hexe (Katharina Henoth), eine Heilige (Edith Stein) und Alice Schwarzer aufzubieten hat. Dafür fehlen neben Kardinal Frings Literaten, auch weibliche, en masse, Gelehrte, Komponisten, Sportler und Industrielle. Böll, immerhin, war als Spaziergänger ein Reiseführer nicht nur für Besucher, sondern auch für Leser, aber selbst über ihn erfährt man kaum mehr als das Bekannte. Als Handschmeichler auf dem Nachttisch freilich kann das Buch mit seiner liebevollen Leinenbroschur nicht Köln, wohl aber manche abendliche Entdeckung vermitteln: zu Typischem wie Schokolade (Stollwerck) und Eau de Cologne (Johann Maria Farina) ebenso wie eher weniger Bekanntem, dem Revolutionär Raveaux etwa und dem reisenden Museumsgründer Wilhelm Joest.

mbe

"Köln. Eine Stadt in Biographien" von Christoph Driessen. Erschienen in der Reihe: Merian Porträts. Travel House Media, München 2014. 176 Seiten, einige Abbildungen. Gebunden, 16,99 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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