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Das Schöne und das Notwendige ist eine ökologische Parabel, ein witziger und herzklopfenerregender Roman, tragisch- komisch und in seiner Wirkung dem Kaffee nicht unähnlich:Fiat und Finzens stecken in der Klemme. Der eine arbeitet als Messner, ein Ruhewächter in der Kirche, der andere... lebt von Almosen. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, die beiden brauchen dringend Geld. Ganz viel. Finzens hat auch die Idee, doch was er seinem Freund vorschlägt, erscheint diesem als der reine Wahnsinn. Aber dann entflammen beide Männer gleichermaßen für dieses ominöse Vorhaben und machen sich…mehr

Produktbeschreibung
Das Schöne und das Notwendige ist eine ökologische Parabel, ein witziger und herzklopfenerregender Roman, tragisch- komisch und in seiner Wirkung dem Kaffee nicht unähnlich:Fiat und Finzens stecken in der Klemme. Der eine arbeitet als Messner, ein Ruhewächter in der Kirche, der andere... lebt von Almosen. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse, die beiden brauchen dringend Geld. Ganz viel. Finzens hat auch die Idee, doch was er seinem Freund vorschlägt, erscheint diesem als der reine Wahnsinn. Aber dann entflammen beide Männer gleichermaßen für dieses ominöse Vorhaben und machen sich daran, den Plan in die Tat umzusetzen. Eine Schleichkatze muss her. Als ob Finzens und Fiats Alltag nicht schon ungewöhnlich genug wäre, begegnet ihnen auf Schritt und Tritt das Unberechenbare des Lebens. An vielen Stellen komisch und erheiternd, zeigt "Das Schöne und das Notwendige" die wundersamen Früchte, die der Zufall trägt. Doch über all der Heiterkeit schwebt stets eine unheilvolle Ahnung,dass alles anders kommen könnte. Und doch...Andrea Grill erzählt mit großer Leichtigkeit, hintergründig und berührend. Ihr neuer Roman ist eine literarische Ernte der überraschenden und manchmal auch bitteren Früchte des Lebens.
Autorenporträt
Andrea Grill, geb. 1975 in Bad Ischl, studierte in Salzburg und promovierte an der Universität Amsterdam über die Evolution endemischer Schmetterlinge Sardiniens. Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften. Übersetzerin aus dem Albanischen. Nach Aufenthalten in Tirana, Cagliari (Sardinien), Neuchatel und Bologna, lebt sie zurzeit in Wien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.12.2010

Beste Bohne
Andrea Grill macht zwei Schelme zu Kaffeezüchtern

Es kommt darauf an, was hinten rauskommt, finden die Freunde Finzens und Ferdinand, genannt Fiat, als sie gemeinsam eine Geschäftsidee ausbrüten. Sie wollen eine indonesische Schleichkatze ("Paradoxurus hermaphroditus") anschaffen, weil diese Viecher im Urwald reife Kaffeekirschen vom Strauch knabbern und die Kaffeebohnen danach unverdaut, aber geschmacklich veredelt wieder ausscheiden. Mit den fermentierten Bohnen sind bei Feinschmeckern unter dem Namen "Kopi Luwak" Spitzenpreise zu erzielen. Tatsächlich klauen Finzens und Fiat ein solches Tier aus dem nächsten österreichischen Zoo und bauen auf dem Output der Dukatenkatze einen blühenden Handel auf.

Natürlich bleibt das Glück den beiden Schelmen nicht hold im vierten Roman der 1975 geborenen Österreicherin Andrea Grill, einer promovierten Biologin. Dafür sind ihre Hauptfiguren zu prekär angelegt, ihre Charaktere zu skurril. Der aus Bulgarien stammende Finzens ist dafür zuständig, in der örtlichen Kathedrale für Stille zu sorgen - und tut dies durch "Ruhe!"-Brüllen. Der arbeitslose Fiat hingegen ("meine Eltern fanden, dass ich etwas mit dem Auto gemein habe") gibt sich beim Betteln als Rumäne aus. Gern probiert er in Läden Schuhe an, die ihm wegen seiner riesigen Füße ohnehin nicht passen. Da er auch gar kein Geld hätte, um Schuhe zu kaufen, bleibt ihm das schlechte Gewissen erspart.

So stirbt denn auch die gestohlene Schleichkatze an Überfütterung, und ein zweites Tier wird von einer im Hause lebenden Python aufgefressen. Statt weiterer Schleichkatzen tritt dann eine gewisse Valentina in Fiats Leben, in deren Mann, einen Hersteller von Jesusfiguren aus Wachs, sich praktischerweise Finzens verliebt. Das Ende der Kaffeegeschichte sieht zwar etwas anders aus, als die Freunde es sich gedacht hatten, aber der Weg dorthin ist reich an kleinen Dialogen und komischen Ideen, unterhaltsamen Szenen und Kapriolen. Nebenbei streut Andrea Grill Wissenswertes über Kaffeepflanzen und die drohende Monokultur ein. Dagegen steht ihr Buch, das Komik und Kaffee zu einer fruchtbaren Verbindung bringt.

JUDITH LEISTER

Andrea Grill: "Das Schöne und das Notwendige". Roman.

Otto Müller Verlag, Salzburg/Wien 2010. 261 S., geb., 18.- [Euro].

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