Das Schlimmste ist das Schweigen der Guten!Bedenkenswerte Reflexionen und Anstöße zu Bonhoeffers Worten mit »Weckruf-Qualität«:»Auf der Flucht vor der öffentlichen Auseinandersetzung erreicht dieser und jener die Freistatt einer privaten Tugendhaftigkeit. Er stiehlt nicht, er mordet nicht, er bricht nicht die Ehe, er tut nach seinen Kräften Gutes. Aber in seinem freiwilligen Verzicht auf Öffentlichkeit weiß er die erlaubten Grenzen, die ihn vor dem Konflikt bewahren, genau einzuhalten. So muss er seine Augen und Ohren verschließen vor dem Unrecht um ihn herum. Nur auf Kosten eines Selbstbetrugs kann er seine private Untadeligkeit vor der Befleckung durch verantwortliches Handeln in der Welt reinerhalten. Bei allem, was er tut, wird ihn das, was er unterlässt, nicht zur Ruhe kommen lassen ...« (Dietrich Bonhoeffer)»Der Stachel sitzt.« (Rudolf Walter)Was Dietrich Bonhoeffer schreibt, hat auch heute nichts von seiner Brisanz verloren. Viele Menschen spüren: Wir können, dürfen nicht schweigen angesichts von Entwicklungen, die verunsichern, oft auch Angst machen. Zugleich merken wir, wie schwierig eine gemeinsame Vergewisserung dessen ist, was unser Leben und Zusammenleben tragen soll.Die Beiträge dieses Lesebuchs loten unterschiedliche Aspekte aus.Impulse in unübersichtlicher Zeit, in der einfache Antworten versagen und die Komplexität dennoch (auch ganz persönlich) bewältigt werden will.Mit Beiträgen von: Andreas Batlogg SJ, Otto Betz, Eugen Drewermann, Gotthard Fuchs, Anselm Grün, Stéphane Hessel, Helga Kohler-Spiegel, Ralph Kunz, Br. Niklaus Kuster, Martin Lintner, Ueli Mäder, Jürgen Moltmann, Rudolf Walter, Slavoj Zizek u. v. a. m.