Mauricio Rosencof verknüpft in dieser meisterhaften literarischen Miniatur die Erinnerung an seine Vorfahren, die in Polen Opfer des Holocaust wurden, mit seinen Erfahrungen als Gefangener der Militärdiktatur in Uruguay. Im Zentrum seines Erzählens steht die Erinnerung als Zufluchtsort der menschlichen Würde.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensentin Eva-Christina Meier zeigt sich beeindruckt von diesem Buch, in dem der 91-jährige Mauricio Rosencof sich ein weiteres Mal seiner Familiengeschichte widmet. Der Erzählband widmet sich den Lehrstellen in den Erzählungen des Vaters des Autors, erfahren wir von Meier, der 1931 aus Polen nach Uruguay auswanderte, wo Mauricio 1933 geboren wurde. Von den vielen Verwandten, die im Holocaust starben, hat der Vater nie erzählt, sie werden hier aus Quellen der Shoah Foundation rekonstruiert. Das Buch setzt sich aus kleinen Szenen zusammen, die sich auch dem Leben im Exil widmen, und in denen zwischen harten Erfahrungen auch immer wieder Momente der Hoffnung aufscheinen, erfahren wir. Klug gestaltet ist dieses aus vielen Splittern zusammengesetzte Buch außerdem, freut sich Meier, der gefällt, dass viele Seiten leer bleiben und damit auf das verweisen, was nicht aufgeschrieben werden kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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