Das Schweigen prägt oft unseren Umgang mit vergangenen Ereignissen. Das größte Beispiel für gescheiterte Vergangenheitsbewältigung ist das Schweigen der Generation des Zweiten Weltkriegs. Der frühere Pfarrer Johannes Czwalina bricht dieses Schweigen. Der nunmehr als Unternehmensberater tätige Czwalina lässt sowohl Täter (z.B. Hitlers Privatsekretär Martin Bormann) als auch Opfer zu Worten kommen, die er persönlich kennengelernt hat. Auch das Schweigen der Täterkinder (des Sohnes Martin Bormanns) und das der Opferkinder (z. B. Helen Epstein) wie auch das Schweigen von Kirche und Gott geraten in den Fokus. Noch heute wird verhängnisvoll geschwiegen, etwa in Anbetracht des Terrors der RAF und der Stasi. Auch das Erstarken neonazistischer Gruppen geht auf verschwiegene Schuld zurück. Czwalina geht auf theologische Lösungsansätze ein und betrachtet auch außereuropäische Versöhnungsmodelle wie die südafrikanische Wahrheits- und Versöhnungskommission.