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Was haben ein Schwein mit einem Holzbein und die freie Marktwirtschaft miteinander zu tun? Diese Frage beantwortet P.J. O Rourke - aber nicht gleich zu Beginn dieses Buches ... zuvor gilt es noch, sich mit journalistischem Spürsinn und einer gehörigen Portion Humor in verschiedenen Ländern der Welt umzusehen. Denn - so schreibt der Autor selbst: "Warum sind manche Leute reich und andere nicht? Diese zentrale Frage konnte ich nicht beantworten, weil ich ein wirtschaftlicher Idiot war." Das ändert sich im Verlauf der Reise: Wir erfahren auf höchst vergnügliche Weise, woran die New Yorker…mehr

Produktbeschreibung
Was haben ein Schwein mit einem Holzbein und die freie Marktwirtschaft miteinander zu tun? Diese Frage beantwortet P.J. O Rourke - aber nicht gleich zu Beginn dieses Buches ... zuvor gilt es noch, sich mit journalistischem Spürsinn und einer gehörigen Portion Humor in verschiedenen Ländern der Welt umzusehen. Denn - so schreibt der Autor selbst: "Warum sind manche Leute reich und andere nicht? Diese zentrale Frage konnte ich nicht beantworten, weil ich ein wirtschaftlicher Idiot war." Das ändert sich im Verlauf der Reise: Wir erfahren auf höchst vergnügliche Weise, woran die New Yorker Börsianer bei Aktienhandel denken, wie der Schwarzmarkt auf Kuba und der Service in der Transsibirischen Eisenbahn funktionieren, was das freie Unternehmertum in Albanien mit dem in Hongkong verbindet (oder auch nicht), warum John Grisham zum wirtschaftlichen Nutzen aller besser weiter Krimis schreiben sollte als Popsongs zu komponieren ... und lernen nebenher noch alles Wissenswerte über das Funktionieren der Wirtschaft.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.11.2002

Geld als Werkzeug
Eine Reise durch die Ökonomie

P.J. O'Rourke: Das Schwein mit dem Holzbein. Verlag Carl Ueberreuter, Frankfurt 2002, 271 Seiten, 19,90 Euro.

Wer hat sich nicht schon gefragt, warum es Reiche und Arme gibt, was Zinsen mit Wechselkursen zu tun haben oder warum der Kapitalismus doch noch den Sozialismus übertrumpft hat? "Wer bei diesen Fragen die Wirtschaftswissenschaften bemüht, ist nachher so schlau wie vorher, wenn er dabei nicht gelangweilt über den Büchern eingeschlafen ist." Provokanter läßt sich diese Wissenschaft wohl nicht umschreiben. Bei solch harscher Kritik geht der Amerikaner P.J. O'Rourke, Journalist beim "Rolling Stone Magazine", der Sache selbst aber durchaus auf den Grund. Entstanden ist ein Buch, das sicher nicht verstaubt in den Tiefen des Regals landet. Schnell wird der Ökonom, den der flapsige Stil des Bestsellerautors vielleicht stören mag, erkennen, daß O'Rourke immerhin jene Bücher tatsächlich studiert hat, die ihn auf seine Reise durch die Ökonomie gebracht hat. Mit Hilfe vieler Experten, die er sehr wohl den verschiedenen theoretischen Richtungen zuzuordnen weiß, kommt er zu klaren Ergebnissen. So beschreibt er zwar amüsant, leitet aber exakt ab, daß nur der freie Markt Wohlstand schafft, während wirtschaftliche Unterdrückung Armut zur Folge hat. Die Botschaften sind einfach: Wohlstand ist gut, denn Geld ist nichts anderes als ein Werkzeug. "Und Reichtum - eine Anhäufung von Geld - ist ein ganzer Haufen Werkzeuge." Entscheidend sei, daß diese Werkzeuge richtig eingesetzt würden. Am Beispiel Albaniens erklärt O'Rourke, daß die "Werkzeuge" dort zwar für schäbige Investitionen eingesetzt wurden, aber das sei besser als gar keine Investitionen. O'Rourke ist kein Feind der Globalisierung. Nur über den freien Markt lasse sich finanzielle Mißwirtschaft vermeiden; davon könnten auch die Armen profitieren. Bildung und Infrastruktur heißen seine Zauberworte. Den Witz "Das Schwein mit dem Holzbein" nutzt der Autor als Metapher: Wer das Buch von O'Rourke gelesen hat, wird verstehen, was gemeint ist.

INDIRA GURBAXANI

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Von gutem und bösem Kapitalismus
Ein Titel, der sich erst dem erschließt, der das Buch zu Ende liest. Denn auf der letzten Seite wird erklärt, wie das mit dem Schwein und dem Holzbein ist: Der Titel bezieht sich auf einen Witz, den US-Präsident Reagan oft erzählt haben soll. Aber er ist so lang, dass er eine halbe Textseite füllt. Das Buch ist spritziger. Flott geschrieben, mit sehr subjektiven Eindrücken, Analysen und zum Teil drastischen Bewertungen. Der Autor, Journalist beim Rolling Stone Magazine, ist durch mehrere Länder gereist, hat Menschen befragt, Statistiken und Archive zu Rate gezogen, um eine Frage zu beantworten: Warum sind manche Länder so reich, warum andere so arm?
Volkswirtschaftslehre für alle
Er war in ehemaligen Ostblockländern, in Skandinavien, Afrika und in der Karibik. Er sah sich in den USA um und in Asien. Die Kapitel tragen dann auch Überschriften wie "Guter Kapitalismus - Wall Street" und "Böser Kapitalismus - Albanien", aber auch "Guter Sozialismus - Schweden" und "Böser Sozialismus - Kuba". Die Einteilung ist etwas simpel, manchmal ist auch die amerikanische Sicht etwas zu aufdringlich. Wer sich jedoch auf das Buch einlässt, merkt, dass der Autor sehr gut politische und ökonomische Zusammenhänge zusammenzudenken und Schlussfolgerungen aus seinen Einsichten zu ziehen vermag. Er bietet Volkswirtschaft für Normalverbraucher. (Hans Jürgensen, literaturtest.de)

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Indira Gurbaxani zeigt sich in ihrer kurzen Kritik des Buches über Grundlagen der Ökonomie ziemlich beeindruckt, wie sich der amerikanische Autor seinem Gegenstand nähert. Denn trotz des sehr "flapsigen Stils", der so manchen Wirtschaftswissenschaftler irritieren dürfte, und seiner "amüsanten" Erklärungen, hat O'Rourke die Sekundärliteratur tatsächlich gelesen und verstanden, lobt die Rezensentin. Dass er zudem die verschiedenen theoretischen Strömungen in der Wirtschaftswissenschaft "zuzuordnen weiß" und er "klare Ergebnisse" seiner Überlegungen anzubieten hat, freut Gurbaxani besonders. Wofür der Autor den spaßigen Titel gewählt hat, verrät die Rezensentin allerdings nicht, sondern verweist auf das Buch. Wer es liest, wird "verstehen, was gemeint ist", so Gurbaxani, und wahrscheinlich will sie so zur Lektüre verführen.

© Perlentaucher Medien GmbH