Irgendwie hat jede in der Handlung vorkommende Person den buchstäblichen "Schuss". Die Erzählerin wird von ihrem Vater Rainer nur Stine genannt, weil er ihren eigentlichen Namen Célestine nicht aussprechen kann. Stine ist das Ergebnis von Rainers Beziehung zu einem französischen Au Pair-Mädchen,
welche das Kleinkind einst bei Rainer abgegeben hatte und nie wieder aufgetaucht ist. Stine leidet…mehrIrgendwie hat jede in der Handlung vorkommende Person den buchstäblichen "Schuss". Die Erzählerin wird von ihrem Vater Rainer nur Stine genannt, weil er ihren eigentlichen Namen Célestine nicht aussprechen kann. Stine ist das Ergebnis von Rainers Beziehung zu einem französischen Au Pair-Mädchen, welche das Kleinkind einst bei Rainer abgegeben hatte und nie wieder aufgetaucht ist. Stine leidet unter Panikattacken in geschlossenen Räumen, bis Rainer sie auf recht unkonventionelle Weise "kuriert". Rainer selbst ist mal Gelegenheitsarbeiter, mal arbeitslos, bis er von seiner Mutter ("Oma Senta") genug Geld erbt, um sich seinen Traum von der eigenen Imbissbude zu erfüllen. Stines Stiefmutter Ramona säuft den ganzen Tag und ist auch ansonsten keine besonders gute Mutter. Rainers Schwester ("Tante Trixi") wurde von der Mutter rausgeschmissen, als ihre lesbischen Neigungen nicht mehr zu verbergen waren. Und auch sonst begegnet Stine allerlei merkwürdigen Menschen, wie Dr. Ray, ihren schwulen Therapeuten, oder den alten Heinrich, der immer einen guten Ratschlag für Stine hat.
Stine ist letztendlich intelligenter als der Rest der Familie zusammen, aber trotzdem kommt sie im Leben nicht so richtig weiter. Ihre Geschichte wäre eigentlich zum Weinen, würde sie nicht von der Autorin mit einem erfrischend offenen, ironischen, manchmal auch sarkastischen Ton erzählt werden. Schade, dass das Ganze ohne rechte Höhepunkte auskommt, aber genau so stellt sich halt Stines Leben dar. Umso überraschender ist dann, dass am Ende doch noch etwas passiert…
Aber was ist dieses Buch eigentlich bzw. was will es sein? Es ist komisch, traurig, banal, skurril, aufbauend, deprimierend, manchmal auch ordinär; und passt so recht in keine Kategorie hinein. Tragikomödie trifft es vielleicht am besten, und ich hab mich auch relativ gut unterhalten gefühlt. Trotzdem hält „Das Schwein unter den Fischen“ am Ende nicht ganz das, was es am Anfang verspricht, und bekommt deswegen nur 3 Sterne.