Diese Rezension enthält möglicherweise Spoiler zu Band eins (Die Rückkehr der Kriegerin) und zwei (Herz aus Stein).
Es fällt mir wahnsinnig schwer, eine eindeutige Meinung zum dritten Feuerjäger-Roman zu formulieren, denn es gibt ein paar Dinge, die mir nicht so gefallen, dafür finde ich aber die
anderen Stellen wahnsinnig gut!
Der komplette Handlungsstrang auf dem Winterfeld hat mich nicht…mehrDiese Rezension enthält möglicherweise Spoiler zu Band eins (Die Rückkehr der Kriegerin) und zwei (Herz aus Stein).
Es fällt mir wahnsinnig schwer, eine eindeutige Meinung zum dritten Feuerjäger-Roman zu formulieren, denn es gibt ein paar Dinge, die mir nicht so gefallen, dafür finde ich aber die anderen Stellen wahnsinnig gut!
Der komplette Handlungsstrang auf dem Winterfeld hat mich nicht wirklich angesprochen und ich musste mich ein wenig durchkämpfen. Sindri, eine der Hauptfiguren in dieser Handlung, ist mir wirklich unsympathisch und auch Wolfram, den ich bisher mochte, ging mir in diesen Szenen auf die Nerven. Das liegt keineswegs daran, dass die Figur des Sindri der Autorin nicht gelungen wäre, es ist vielmehr so, dass er sehr realistisch dargestellt wird und ich diesen „Typ Mensch“ einfach nicht ausstehen kann – nicht einmal gefangen zwischen Buchseiten.
Durch diesen starken unsympathischen Charakter hatte ich oft das Gefühl, nicht mehr im gleichen Buch zu lesen, weil der Unterschied zum bisherigen Lesegefühl (man ist nah dran, die Figuren sind zu „Freunden“ geworden) so groß war.
Daher hatte ich mit dem Winterfeld-Handlungsstrang wenig Freude, obwohl er interessant und gut erzählt ist und einige spannende Geheimnisse ans Licht bringt.
Dies ist auch auch der Grund, warum ich mich schweren Herzens entschlossen habe, nur 4 Sterne zu vergeben, obwohl der Rest des Romans mir wahnsinnig gut gefällt. Bei Band eins und zwei gefiel mir allerdings wirklich alles und diesen Unterschied zu ignorieren fühlte sich nicht richtig an.
Der zweite Erzählstrang, der Krona und ihren Begleitern folgt, war wieder sehr ausführlich und hätte meiner Meinung nach auch ein klein wenig kürzer sein können. Dank des flüssigen Erzählstils, der mühelos zu lesen ist, kam ich beim Lesen aber schnell voran und es konnte sich kaum Langeweile einstellen.
Die Ereignisse rund um Kronas Truppe fand ich spannend zu lesen. Da sie sich wieder einmal weit weg von Zuhause bewegen, kann man den einen oder anderen Kulturschock miterleben und fabelhafte neue Orte und Leute kennenlernen. Diese neuen Schauplätze bzw. Figuren haben mir besonders gefallen, einige haben meine Erwartungen bei Weitem übertroffen! Leider kann ich nicht ins Detail gehen ohne zu spoilern. Was den Protagonisten hier widerfährt, bringt oftmals ihre tiefsten, verborgensten Charakterzüge ans Licht und einige davon haben mich sehr überrascht, im besten Sinne!
Ein Neuzugang bei Kronas Reisegefährten konnte schnell meine Sympathie gewinnen. Diese Figur passt hervorragend in die Gruppe, ergänzt sie mit ein paar neuen Eigenschaften und Eigenarten und fühlt sich schnell angenehm vertraut an, genau wie die Anderen.
Noch ein paar abschließende Worte zu Hauptfigur Krona: Schon vom ersten Band an mochte ich sie gerne, trotz zahlreicher eher unangenehmer Eigenschaften. Ihre Entwicklung innerhalb der Reihe finde ich bemerkenswert. Sie verändert sich nicht im eigentlichen Sinne, vielmehr kommen immer mehr ihrer verborgenen Eigenschaften ans Licht, so dass man als Leser ein tiefes Verständnis für diese Figur entwickeln kann. Das macht sie so realistisch und sympathisch, denn ihre offene aber auch knallharte und manchmal unverschämte Art verliert sie nicht zugunsten anderer Eigenschaften. Sie bleibt immer sie selbst, nur betrachtet man sie irgendwann auf eine neue Weise. Krona gehört zu den liebenswertesten Figuren, die ich je beim Lesen "kennengelernt" habe. Sie fühlt sich an wie eine alte Freundin und ich finde das ist das beste, was eine Romanfigur leisten kann.
Die Feuerjäger-Trilogie zähle ich inzwischen zu meinen liebsten Leseabenteuern und ich werde sie sicher noch einmal lesen.