In Heideggers Philosophie ist das Thema des Todes von grundlegender Bedeutung, nicht nur im Kontext der Existenzanalyse, sondern für das Verständnis der Seinsweisen, die der Mensch in Bezug auf die Welt und sich selbst annimmt. In Sein und Zeit macht Heidegger darauf aufmerksam, dass die Bedeutung, die das Sterben in unserem Leben hat, nicht mit dem leiblichen Tod endet. Solange wir in der Interpretation des Todes als rein biologisches Ereignis gefangen bleiben, verkennen wir, dass er uns etwas über unser Dasein, über unser Selbstverständnis und unser Verhalten in unseren Beziehungen sagt. Aus dieser Perspektive ist das zentrale Ziel dieses Buches der Versuch, die ontologische Bedeutung zu erhellen, die Heidegger dem Sein für den Tod zuschreibt, und zu begründen, dass ein angemessenes Verständnis des Phänomens des Todes es ermöglicht, in der zeitlichen Endlichkeit des Daseins die Öffnung zu einer ethischen Dimension der Heideggerschen Philosophie zu erkennen.