Im Zuge der politischen und medialen Debatten um das geplante Selbstbestimmungsgesetz, welches das Transsexuellengesetz ablösen soll, findet ein Ringen um die Selbst- und Fremdbestimmung des Geschlechts statt. Dies kann exemplarisch für den Widerstreit von geschlechterbinären und geschlechterpluralen Lebensformen verstanden werden. Annette und Waldemar Vanagas zeigen anhand der nunmehr vier Jahre andauernden Diskurse auf, wie identitätspolitische Bestrebungen um das Geschlechterwissen und eine daraus abgeleitete gesellschaftliche Ordnung zu neuen Prekarisierungen führen. So wird der vermeintliche Konsens auf Ebene der Identitätspolitik dabei zumeist auf dem Rücken transgeschlechtlicher Menschen ausgetragen.
»Das Buch bietet nicht nur bezüglich des Selbstbestimmungsgesetzes in Deutschland eine interessante und gut verständliche Aufarbeitung der gesellschaftlichen, rechtlichen, medizinischen und politischen Debatten. Die beiden Verfasser*innen können auch nachweisen, welche Gefahr einer neuerlichen Prekarisierung mit dem Selbstbestimmungsgesetz verbunden sein kann.«
Christine Baur, AEP Informationen, 4 (2023) 20240103
Christine Baur, AEP Informationen, 4 (2023) 20240103