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Unzweifelhaft hat die Deutsche Einheit des Jahres 1990 heute den Nimbus eines kaum noch erhofften Ereignisses am Ende des so dramatischen 20. Jahrhunderts, das die Deutschen nach einem viel zitierten Wort kurzzeitig zum glücklichsten Volk der Welt zu machen schien. Die Dynamik jener geschichtlichen Wende ist auch aus der Distanz von eineinhalb Jahrzehnten noch immer mit den Händen zu greifen. Doch trifft deshalb das apodiktische Wort zu, wonach diese Einheit gänzlich unvorhersehbar über uns kam? Hier sind Zweifel angebracht, und nichts ist zu ihrer Bekräftigung geeigneter als eine Beglaubigung…mehr

Produktbeschreibung
Unzweifelhaft hat die Deutsche Einheit des Jahres 1990 heute den Nimbus eines kaum noch erhofften Ereignisses am Ende des so dramatischen 20. Jahrhunderts, das die Deutschen nach einem viel zitierten Wort kurzzeitig zum glücklichsten Volk der Welt zu machen schien. Die Dynamik jener geschichtlichen Wende ist auch aus der Distanz von eineinhalb Jahrzehnten noch immer mit den Händen zu greifen. Doch trifft deshalb das apodiktische Wort zu, wonach diese Einheit gänzlich unvorhersehbar über uns kam?
Hier sind Zweifel angebracht, und nichts ist zu ihrer Bekräftigung geeigneter als eine Beglaubigung durch zeitgenössische Quellen. Hierin liegt der dominierende Eindruck der Sammlung damaliger Aufsätze von Wolfgang Schuller: Wer zur Zeit der deutschen Teilung unbestechlich und sensibel wie er auch kleinste tektonische Verschiebungen in der politischen Landschaft zu registrieren vermochte, bewahrte sich die Fähigkeit, etwas so scheinbar Unmögliches wie die staatliche Einheit für denkbar zuhalten. Dass die zumeist an die Politik geknüpften, aber dabei sehr persönlich gehaltenen Schilderungen und Dokumente und zuweilen direkt heiteren Episoden zudem den Alltag einer vergangenen Periode deutscher Geschichte auf eine ganz eigene Art nacherlebbar machen, verleiht diesem Band den Rang einer künftighin unverzichtbaren Quelle der Geschichte des Einheitsprozesses.
Autorenporträt
Wolfgang Schuller, geboren 1935, wurde zuerst als Jurist ausgebildet und studierte danach Altertumswissenschaften. Von 1972 bis zu seiner Emeritierung 2004 war er Professor für Alte Geschichte, seit 1976 an der Universität Konstanz. Seine Forschungsschwerpunkte sind die griechische Antike, die antike Frauengeschichte sowie die DDR-Geschichte. Zuletzt ist er als Autor in der "ZEIT-Geschichte" hervorgetreten. Regelmäßige Beiträge u. a. in der F. A. Z.