Auf dem Weg zur Yogi-Wissenschaft
Das Modell ist nicht die Wirklichkeit. Naturwissenschaft baut auf Hypothesen auf und diese gelten - bis zur Falsifikation. „Übernatürliche“ Phänomene im Grenzbereich der wissenschaftlichen Erklärungen machen deutlich, dass unsere Wahrnehmungen „unternatürlich“
sind. Mit dieser Thematik beschäftigt sich Mathias Bröckers. Er vermittelt den Lesern eine…mehrAuf dem Weg zur Yogi-Wissenschaft
Das Modell ist nicht die Wirklichkeit. Naturwissenschaft baut auf Hypothesen auf und diese gelten - bis zur Falsifikation. „Übernatürliche“ Phänomene im Grenzbereich der wissenschaftlichen Erklärungen machen deutlich, dass unsere Wahrnehmungen „unternatürlich“ sind. Mit dieser Thematik beschäftigt sich Mathias Bröckers. Er vermittelt den Lesern eine faszinierende Rundfahrt entlang der Grenzen der Einzelwissenschaften und erläutert auf verständliche Weise über das allgemein anerkannte Weltbild hinausgehende Antwortmöglichkeiten.
Seit Fritjof Capras „Wendezeit“ wird der Bauklötzchen-Materialismus in Frage gestellt. Stattdessen tritt die ganzheitliche Wahrnehmung in den Mittelpunkt. Wo liegt das Problem?
Das Problem ist, es mangelt an wissenschaftlicher Nachvollziehbarkeit. Statt überprüfbarer neuer Erklärungsmodelle, werden dem Leser Erfahrungsmodelle zugemutet, die nur verifiziert werden können, wenn man sich in einen Zustand versetzt, der einem die beschriebenen Erfahrungen ermöglicht. In dieser Subjektivität besteht ein Hemmnis für die Akzeptanz. Die Erde von außen zu betrachten, um diese als Lebewesen erfahren zu können, wird niemanden gelingen. Von bewußtseinserweiternden Wirkstoffen sollte man die Finger lassen, selbst dann, wenn sie in der griechischen Kulturgeschichte eine große Rolle gespielt haben sollten. Übrig bleibt die Meditation als Methode, um transzendente Erfahrungen zu machen. Aber wem gelingt das schon. Ein Prophetentum ist vorgezeichnet.
Ein Trost bleibt: Schaut man sich alternative Erklärungen an, z.B. die der Ufologen, so scheinen mir die Antworten von Wissenschaftsjournalist Bröckers plausibler zu sein, auch wenn mir die Antenne fehlt, um Frequenzschwankungen an der Nahtstelle unseres vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums wahrnehmen zu können.
Ich glaube, dass Mathias Bröckers einen interessanten Beitrag geleistet hat, über bestehende Denkbewegungen und deren Grenzen aufzuklären. Das naturwissenschaftlich geprägte Weltbild steckt (ebenso wie der Mensch selbst) voller Widersprüche und muss kontinuierlich weiter entwickelt werden. Bemerkenswert finde ich, dass natürliche Erklärungen viel phantastischer sein können, als die sogenannten übernatürlichen Erklärungen.
Zum Themenkomplex „Grenzbereiche der Wissenschaft“ gibt es viel Literatur. Was Bröckers auszeichnet, sind neben der breiten Palette seiner Themen, die Art seiner Darstellung und sein Repertoire an Ausdrucksformen. Er erhebt nicht den Anspruch, die Wahrheit gefunden zu haben, sondern stellt alternative Erklärungen vor für Grenzbereiche unserer Erkenntnis.