Die Verspottung von Personen und Gruppen als »Spießer« ist in der (deutschsprachigen) Lebenswelt ein weitverbreitetes Phänomen - umso erstaunlicher ist es, dass diese Alltagspraxis bisher kaum erforscht wurde. Sonja Engel und Dominik Schrage widmen sich der Analyse von Spießerschmähungen aus historisch-soziologischer Perspektive und zeichnen die Genealogie des Spießerverdikts nach, indem sie sie ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Invektiven gegen Philister, Klein- und Spießbürger als Sozialfiguren der gesellschaftlichen Mitte erweisen sich dabei als relevante Momente der Etablierung und Veränderung von Vorstellungen sozialer Ordnung, die bis in die Gegenwart Wirkung entfalten.
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»Das Buch ist jedem zu empfehlen, der versucht, das Dispositiv der 'Mitte' wie den sprichwörtlichen Pudding an die Wand zu nageln. Es gibt einem insbesondere für das 19. Jahrhundert ein mögliches methodisches Werkzeug an die Hand, das sich lohnt, auszuprobieren.« Volker Köhler, Neue Politische Literatur, 68 (2023) »Engel und Schrage gelingt eine materialreiche und zugleich kompakte Zusammenschau des Diskurses um Spießigkeit.« Paul Stephan, https://blog.harp.tf, 21.08.2023
»Engel und Schrage gelingt eine materialreiche und zugleich kompakte Zusammenschau des Diskurses um Spießigkeit.«
Paul Stephan, https://blog.harp.tf, 21.08.2023 20230822
Paul Stephan, https://blog.harp.tf, 21.08.2023 20230822