Als ich mir das Buch besorgte, wurde ich belächelt, den Joseph Roth wird heute nicht mehr gelesen. Persönlich finde ich es schade, denn für mich war und bleibt er einer der ganz Großen der deutschen Literatur auch wenn „Das Spinnennetz“ nicht unbedingt zu seinen großen Werken zählt. Das Buch ähnelt
einem Experiment, so wollte Roth die Reaktion der Leserschaft in Erfahrung bringen. Auch ist es nur…mehrAls ich mir das Buch besorgte, wurde ich belächelt, den Joseph Roth wird heute nicht mehr gelesen. Persönlich finde ich es schade, denn für mich war und bleibt er einer der ganz Großen der deutschen Literatur auch wenn „Das Spinnennetz“ nicht unbedingt zu seinen großen Werken zählt. Das Buch ähnelt einem Experiment, so wollte Roth die Reaktion der Leserschaft in Erfahrung bringen. Auch ist es nur sehr kurz gehalten, doch voller prophetischer Weisheiten.
Der Roman beginnt mit der Darstellung des rechtsnationalen Leutnant Theodor Lohse und dessen Bestimmung in der heraufziehenden faschistischen Bewegung. Aufgrund der Niederlage nach dem ersten Weltkrieg, war das Land zerrissen, voller Hass und politische Machtkämpfe erschütterten das Volk. Die Rollen wurden neu verteilt und nach kurzer Zeit fest definiert, die „Anderen“ waren immer die Bösen. Alle zogen mit, denn nach dem ohnmächtigen Gefühl der Heimatlosigkeit, wollte jeder seinen Platz in der Gesellschaft festigen. Nach gut 2/3 der Erzählung, wendet Roth plötzlich sein ganzes Interesse dem polnischen Juden Benjamin Lenz zu, der überall mitmischt und als Gegenspieler Lohse Gestalt annimmt. Doch dann endet der Roman plötzlich, fast schmerzlich vermisst man noch jede menge Antworten, die natürlich im Nachhinein von den Geschichtsbüchern gegeben werden, dennoch, ich hätte sie gern von Herrn Roth bekommen.