Beeindruckendes Thrillerdebüt
Worum geht’s?
1942: Im Stahlwerk der Germania Metall Union bei Duisburg wird Stahl für die Rüstungsindustrie hergestellt. Das Werk ist riesig, mehrere tausend Menschen arbeiten dort, u.a. Zwangsarbeiter. Innerhalb weniger Wochen werden mehrere Arbeiter ermordet und
Angst macht sich breit. Keiner ist mehr bereit, Überstunden oder Nachtschichten zu schieben. Ist ein…mehrBeeindruckendes Thrillerdebüt
Worum geht’s?
1942: Im Stahlwerk der Germania Metall Union bei Duisburg wird Stahl für die Rüstungsindustrie hergestellt. Das Werk ist riesig, mehrere tausend Menschen arbeiten dort, u.a. Zwangsarbeiter. Innerhalb weniger Wochen werden mehrere Arbeiter ermordet und Angst macht sich breit. Keiner ist mehr bereit, Überstunden oder Nachtschichten zu schieben. Ist ein Serienmörder am Werk oder versucht ein Saboteur, die Produktion lahmzulegen?
Meine Meinung:
Christian Piskulla hat bereits mehrere Fachbücher veröffentlicht. Mit seinem Debüt „Das Stahlwerk“ schreibt er seinen ersten historischen Thriller - in meinen Augen ein absoluter Erfolg! Ich hatte zuvor bereits seinen Thriller über den Pacific Crest Trail Killer verschlungen (unbedingt lesen!!!) und wie dort gefällt mir auch hier, wie der Autor die Umgebung, die Menschen und die einzelnen Szenen beschreibt. Er hat einen Schreibstil, der eine unter die Haut gehende atmosphärische Spannung aufbaut und dadurch noch mehr fesselt. Beim Lesen sieht man die Umgebung direkt vor sich, fühlt die Hitze des heißen Stahls, riecht den Schweiß der Arbeiter und sieht die von Funken durchdrungene Dunkelheit. Besonders die Szenen in der „Unterwelt“ gingen unter die Haut. Ich war die ganze Zeit angespannt; habe hinter jeder Tür, hinter jeder Biegung das Unerwartete erwartet.
Die Hauptprotagonisten sind der Zwangsarbeiter Jarek Kruppa und der Chef des Werksschutzes Paul Schöppke, zwei einfach geniale Charaktere. Jarek, ehemaliger Ermittler bei der polnischen Mordkommission, wird von den Zwangsarbeitern weggeholt, um den Morden auf den Grund zu gehen und Schöppke unterstützt ihn hierbei. Ich mag, wie Schöppke alles und jeden – inklusive sich selbst - immer auf die Schippe nimmt und wie Jarek und er immer mehr zusammenwachsen. Ihre Art zu denken und zu handeln ist einmalig. Wo man in anderen Büchern oft Ähnlichkeiten bei verschiedenen Charakteren findet, schafft es der Autor hier, jedem einen ganz eigenen Charakter und eine ganz eigene Denkweise zu verleihen und beide sind mir direkt ans Herz gewachsen.
Auch die Story selbst war beeindruckend. Neben Einblicke in die Rüstungsindustrie haben wir von den Kriegsgewinnlern gelesen, haben mitbekommen, wie Menschen sich der Politik gebeugt haben, um Teil der Gesellschaft bleiben zu können. Ich mochte es, wie Schöppke und auch der Werkschef ihre Gedanken hier geäußert haben. Dann der Fall: Der hatte es in sich und war wirklich der absolute Hammer! Nicht nur, dass man beim Lesen ständig Gänsehaut und das Grauen im Nacken hatte, nein, der Täter hinter den Morden war absolut anders, als ich es in meinem kühnsten Träumen hätte ausdenken können! Allein die Idee hinter diesem Menschen ist einfach nur genial! Dann die Ermittlungen, die Aufeinandertreffen mit und die Suche nach dem Täter und insbesondere auch die Teile, in denen wir den Täter und seine Gedanken begleiten durften haben mich mitgerissen! Die Spannungskurve war hoch und ging immer höher bis sie im finalen Showdown fast explodierte! Und auch das Ende war genial. Ein Ende, das ich erwartet aber doch auch nicht erwartet habe. Und ein Ende, das ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen habe. Dieses Buch hat mir wirklich Spaß gemacht zu lesen und ich kann es euch nur ans Herz legen – eine ganz klare Leseempfehlung von mir!
Fazit:
„Das Stahlwerk“ ist Christian Piskullas Thrillerdebüt und dieser historische Thriller hat es wirklich in sich. Neben Einblicken in die Rüstungsindustrie und über die Kriegsgewinnler erhalten wir einen Thriller, der es absolut in sich hat. Gänsehaut pur, atmosphärische Spannung und Szenerien, bei denen man den Schweiß der Arbeiter riechen und die Hitze des Metalls fühlen kann. Dann der Ausflug in die Kellerwelt – absolut genial. Und fast noch genialer: Der Täter selbst! Nie wäre ich auf diesen und seinen Hintergrund gekommen. Die Spannung zog sich von der ersten bis zur letzten Seite durch und explodierte förmlich im finalen Showdown.
5 Sterne von mir für diesen genialen Pageturner!