Seit mehr als 40 Jahren hält Peter Handke Tag für Tag fest, was ihm auf- und einfällt oder ihn – wie er sagt – »anfliegt«. 2007 übergab er 67 seiner Notizbücher dem Deutschen Literaturarchiv Marbach. Zehn Jahre später fügte er weitere 154 hinzu. Aus diesem Anlass hat Peter Handke im Oktober 2017 zum ersten Mal öffentlich Auskunft gegeben über sein tägliches Notieren, das für ihn seit langem eine »Art schöner Notwendigkeit« geworden ist. Im Gespräch mit Ulrich von Bülow half er beim Entziffern einzelner Textstellen, erinnerte er sich bestimmter Schreibsituationen und erläuterte, welche Bedeutung seine Notizbücher für ihn haben. Der vorliegende Band enthält neben dem Gespräch drei Essays: Erkundungsgänge in eine weitläufige, größtenteils noch unbekannte Text- und Bild-Landschaft von mehr als 33 000 Seiten voller Beobachtungen und Zeichnungen, Beschreibungen und Sprachspielen, Selbstgesprächen und Lektüre-Notizen – beispielsweise zu Spinoza und Heidegger.