»Mein Sohn ist bei der Einlieferung ins Krankenhaus noch einmal kurz zur Besinnung gekommen. Einer der Sanitäter gibt an, Bernardo hätte etwas geflüstert, das sich anhörte wie lockiges Haar.«
Bernado, portugiesischer Journalist, ist für Recherchen anlässlich des 200jährigen Jubiläums des Liedes
»Stille Nacht« nach Oberndorf gereist. Eines Nachts wird er mit schweren Verletzungen aufgefunden,…mehr»Mein Sohn ist bei der Einlieferung ins Krankenhaus noch einmal kurz zur Besinnung gekommen. Einer der Sanitäter gibt an, Bernardo hätte etwas geflüstert, das sich anhörte wie lockiges Haar.«
Bernado, portugiesischer Journalist, ist für Recherchen anlässlich des 200jährigen Jubiläums des Liedes »Stille Nacht« nach Oberndorf gereist. Eines Nachts wird er mit schweren Verletzungen aufgefunden, sein Überleben ist fraglich. Im Gegensatz zur Polizei glaubt seine Mutter nicht an einen Unfall und versucht herauszufinden, womit Bernardo in den letzten Tagen beschäftigt war. Die Konfrontation mit Weihnachten und dem berühmten Lied führt sie zurück in Zeiten und an Erinnerungen, die sie seit Jahrzehnten zu verdrängen suchte.
Währenddessen konzentriert sich die Polizei auf die aktuelle Sicherheitslage, terroristische Anschlagsdrohungen fordern stetigen Einsatz. Die Hauptermittlerin hat eine kleine Tochter mit geistiger Behinderung, die sie sehr liebt und mit der zusammen sie sich eigentlich auf ein schönes Weihnachtsfest freuen möchte.
Als ob das nicht schon reichen würde, wird dann auch noch die originale Gitarre gestohlen, auf der Joseph Mohr an Weihnachten 1818 spielte. Angesichts der geplanten Feiern und des weltweiten Interesses einschließlich geplanter Fernsehübertragungen ein Fiasko.
Schon ziemlich viel Handlung? Es gibt noch mehr. Ein Handlungsstrang erzählt von einem kleinen Jungen, der um seine kürzlich verstorbene Oma trauert. Und in einem weiteren taucht eine junge Frau auf, die offenbar in einer gefährlichen Lage steckt, die der Leser erst spät versteht.
Lange Zeit habe ich mich gefragt, wie all diese Handlungen vernünftig zusammenlaufen können, habe es offen gestanden bezweifelt. Das Ende hat mich dann positiv überrascht, die Auflösung führt tatsächlich alles stimmig zusammen. Darüber hinaus ist am Ende alles sehr weihnachtlich, alle privaten Probleme glücklich beigelegt.
Das Weihnachtliche steht auch ganz klar im Mittelpunkt dieses Buchs, der Krimi wird zur Nebenhandlung. Insbesondere zum Stille Nacht Thema gibt es viele Infos, was dieses Buch zur interessanten Alternative für solche Leser macht, die Näheres wissen wollen, aber nicht gerne ein Sachbuch zur Hand nehmen.
Fazit: Ruhiger, sehr weihnachtlicher Krimi. Interessant und schlüssig, mit vielen Infos zum Jubiläumslied.