Die Einrichtung von städtischen Kaufhäusern wurde in der Forschung als die wichtigste wirtschaftstopographische Veränderung der mittelalterlichen Stadt bezeichnet. Die vorliegende Arbeit sucht die konkrete Bedeutung herauszuarbeiten, die dem 1358 errichteten Kaufhaus im Gefüge der Straßburger Wirtschaft im Spätmittelalter zukam. Damit vermag die Arbeit eine Forschungslücke zu schließen. Entstanden ist sie in der Hauptsache auf der Grundlage umfassenden zeitgenössischen Quellenmaterials, darunter die Straßburger Kaufhausordnungen, chronikalische Quellen, Ratsbeschlüsse und urkundliche Überlieferung. Neben der Rekonstruktion der Entstehung und sukzessiven Erweiterung des gigantischen Handelszentrums sowie seiner Baugestalt ergeben sich Einblicke in die beeindruckende Vielfalt der im Kaufhaus in riesigen Quantitäten feilgebotenen Handelsgüter, die ihren Weg aus weit entfernten Regionen nach Straßburg fanden. Außerdem werden die raffinierten Kontrollmechanismen des Kaufhauses und seines Personals bei der Erhebung der städtischen Handelsabgaben beleuchtet. Dies gilt insbesondere für die Messezeit eine Hochzeit des Warenumschlags im Straßburger Handel. Entgegen den Annahmen der älteren Forschung wird dabei aufgezeigt, dass die mit dem Kaufhaus verbundene Handelspolitik des Stadtregiments nicht einseitig fiskalisch gestaltet war. Vielmehr war es sein primäres Bestreben, Straßburg für auswärtige Kaufleute zu einem attraktiven Handelsplatz zu gestalten, der entsprechende Einnahmen und Wachstum versprach.
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