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Inwiefern haben sich seit den Tagen Freuds und Lacans die Symptome geändert, denen der Psychoanalytiker in der Praxis begegnet? Sie erscheinen oft diffuser und weniger artikuliert als allgemeinens Unbehagen, Depression oder stummes Leiden. Welche Beziehung besteht zu jenen Umwälzungen, die die Grundlage der ödipalen Strukturierung berühren: der veränderten Stellung von Vater und Mutter, von Mann und Frau, den Wertverschiebungen in Familie, Gesellschaft und Staat in einer Welt, die fast keine Schranken und Grenzen mehr kenn? Haben sich damit auch die grundlegenden psychischen Strukturen…mehr

Produktbeschreibung
Inwiefern haben sich seit den Tagen Freuds und Lacans die Symptome geändert, denen der Psychoanalytiker in der Praxis begegnet? Sie erscheinen oft diffuser und weniger artikuliert als allgemeinens Unbehagen, Depression oder stummes Leiden. Welche Beziehung besteht zu jenen Umwälzungen, die die Grundlage der ödipalen Strukturierung berühren: der veränderten Stellung von Vater und Mutter, von Mann und Frau, den Wertverschiebungen in Familie, Gesellschaft und Staat in einer Welt, die fast keine Schranken und Grenzen mehr kenn? Haben sich damit auch die grundlegenden psychischen Strukturen gewandelt? Was hat es zu bedeuten, dass Begriffe wie Hysterie und Perversion aus den diagnostischen Handbüchern verschwunden sind?
Wenn sich die Erscheinungsformen der Symptome geändert haben, so hat ihre Kreativität damit keineswegs nachgelassen. Sie sind schwieriger wiederzuerkennen und fordern vor allem den Praktiker heraus, seinen Standort zu überdenken. Das von ihm Erlernte wird dadurch nicht w
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hans-Dieter Gondek führt in verschiedenen Variationen vor, was das kleine Wörtchen "klinisch" alles bedeuten kann: zunächst einmal, so hält er fest, bedeutet es keineswegs langweilige oder langatmige Texte. Klinisch bedeute für die Autoren der beiden Bände "Perversion" und "Das Symptom" (ein dritter zum Thema "Angst" ist in Vorbereitung) "Rückbesinnung auf das Analytische der Psychoanalyse", also Rückbesinnung auf die Beobachtung, die Beschreibung, die Lehre. Die Beiträge zeigten, wie fruchtbar sich mit Freudscher und Lacanscher Theorie in der Praxis arbeiten lässt. Gerade in Bezug auf Lacan eröffneten sich neue Sichtweisen und Interpretationsmöglichkeiten: manche bislang schwer verständlichen Begriffe erhellten sich plötzlich durch praktischen Bezug. Das Spektrum der Beiträge sei weitreichend (bis hin zu Analysen der Schriften Mishimas, Gides oder Genets), außerdem enthielten sie dankenswerterweise ganze Kapitel aus bislang nicht übersetzten Büchern (Gondek erwähnt Hector Braunstein), denen hier sonst keine Marktchance eingeräumt werde.

© Perlentaucher Medien GmbH