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DIE ZEIT-Redakteure Thomas Kleine-Brockhoff und Bruno Schirra folgen seit zwei Jahren den Spuren bestechender Unternehmer, gewissenloser Lobbyisten, korrumpierter Politiker, undurchsichtiger Agenten und hasenherziger Staatsanwälte. In diesem Buch präsentieren sie, gestützt auf zahlreiche Dokumente, das Ergebnis ihrer Recherchen über die Käuflichkeit von Politik und den Rechtsstaat in der Krise.

Produktbeschreibung
DIE ZEIT-Redakteure Thomas Kleine-Brockhoff und Bruno Schirra folgen seit zwei Jahren den Spuren bestechender Unternehmer, gewissenloser Lobbyisten, korrumpierter Politiker, undurchsichtiger Agenten und hasenherziger Staatsanwälte. In diesem Buch präsentieren sie, gestützt auf zahlreiche Dokumente, das Ergebnis ihrer Recherchen über die Käuflichkeit von Politik und den Rechtsstaat in der Krise.
Autorenporträt
Bruno Schirra hat sich als Journalist auf den Nahen und Mittleren Osten spezialisiert. Nach Stationen beim Hörfunk und der Zeit ist er heute Reporter beim Magazin Cicero und schreibt für die Welt und Welt am Sonntag.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.10.2001

Kurz und knapp
THOMAS KLEINE-BROCKHOFF, BRUNO SCHIRRA: Das System Leuna. Wie Politiker gekauft werden. Warum die Justiz wegschaut, Rowohlt Verlag, Hamburg 2001. 300 Seiten, 17,41 Mark.
So schnell vergessen die Leute: Die Union gilt wieder als regierungsfähig, Roland Koch aus Hessen gilt nicht wenigen Parteifreunden als CDU- Hoffnungsträger und sogar als geeigneter Bundeskanzler. Wenn die Kakophonie zwischen Angela Merkel und Edmund Stoiber noch länger anhält, wird irgendein Hinterbänkler sicher anregen, Helmut Kohl könne doch noch einmal zur Wahl antreten. Gegen diese Form der grotesken Verdrängung hilft nur unverdrossene, präzise Information, Aufklärung mit langem Atem.
Die Journalisten Thomas Kleine-Brockhoff und Bruno Schirra gehören zu den Ausdauernden in der Branche und dazu zu den Findigen. Viele „Dossiers” in ihrem Stammblatt Die Zeit sind Spitzenleistungen der Recherche (und übrigens auch Lohn für eine Zeitung, die ihren Leuten Zeit und Raum für investigatives Arbeiten lässt). Zu den besten Recherchen der beiden gehören ihre Enthüllungen zur Leuna-Affäre und zu den Machenschaften des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber und seiner Kumpane Max Strauß und Holger Pfahls. Sie haben ihre Recherche-Ergebnisse jetzt in kompakter Form als Taschenbuch mit Dokumententeil und Zeittafel angereichert. Die beiden Autoren erheben damit nicht den Anspruch, sensationell Neues gehoben zu haben, aber es ist trotzdem spannend, sich noch einmal auf die Verästelungen im System Leuna einzulassen.
Leuna ohne Folgen
Kleine-Brockhoff und Schirra verstehen ihr Buch auch als „Widerspruch gegen den Versuch, die Fakten der Affäre amtlich nicht zur Kenntnis nehmen und von Konsequenzen gegen Einzelne absehen zu wollen”. Sie wissen, wovon sie schreiben: Die Staatsanwaltschaft will sie bestraft sehen, weil sie manchmal Akten abgebildet oder zitiert haben – statt sich derer anzunehmen, die Akten unterdrücken und beiseite schaffen, Geld verschwinden lassen oder vor Ausschüssen lügen. Journalisten finden in diesem Land genug Hürden vor, hinter denen sich Dunkelmänner legal verbergen können. Sie gleichen einem Mountain-Bike-Fahrer, der in schwierigstem Terrain einen Geländewagen verfolgen soll. Da wirkt es besonders ärgerlich, wenn sich auch noch Staatsanwaltschaften zu Lasten der Pressefreiheit für den Täterschutz missbrauchen lassen.
sti.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Für den mit sti. zeichnenden Rezensenten ist die Untersuchung der Leuna-Affäre durch die beiden Journalisten Thomas Kleine-Brockhoff und Bruno Schirra, die im Dossier ihres Blatts "Die Zeit" schon einiges ans Licht brachten, ein aufklärerisches und informatives Werk gegen "groteske Verdrängung". Eine Folge eines solch schnellen Vergessens ist für sti. die Tatsache, dass die Union wieder als regierungsfähig gilt. Der Rezensent befürchtet schon jetzt das Auftauchen einiger "Hinterbänkler", die auf die aberwitzige Idee kommen, die Wiederwahl Kohls anzuregen. Vor diesem Hintergrund ist das Buch ein Schritt in die richtige Richtung, meint der Rezensent. Also, Pressefreiheit gegen Täterschutz!

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