Wie bereits in seinem ersten Buch, "Der Peptimist", schildert Emil Habibi auch in seinem zweiten Werk, "Das Tal der Dschinnen", das absurde Schicksal der palästinensischen Minderheit in Israel, im eigenen Land als Fremde leben zu müssen.Zentrales Ereignis des vielschichtigen Romans ist ein gigantischer Verkehrsstau im Zentrum von Haifa, der die Stadt stundenlang lahmlegt und dessen Ursache unbekannt ist. Um so mehr brodelt die Gerüchteküche. Mehrere Augenzeugen wollen zum Beispiel ein minaretthohes Wesen gesehen haben, das einem orientalischen UFO entstiegen sei und die Menschen in bleiernen Schlaf versenkt habe.Eine hochkarätige Untersuchungskommission soll Licht in die Angelegenheit bringen. Nach zahllosen Verhaftungen und Befragungen, über deren Resultate wiederum verschiedene Versionen verbreitet werden, verstärkt sich für die israelischen Behörden der Verdacht auf Sabotage von seiten der Araber. Was den Erzähler, einen arabischen Journalisten, der ebenfalls im Stau festsass, nicht wundert, gebe es doch, wie er meint, in diesem Land keinen Araber, der sich in seinem tiefsten Inneren nicht selbst verdächtige, ein subversives Element zu sein.Auch dieses Buch ist geprägt von der typischen Mischung aus beissender Ironie, absurdem Humor und sehnsüchtiger Zärtlichkeit, die Emil Habibi seinen Platz in der zeitgenössischen arabischen Literatur zuweist.