In der langen Leipziger Stiftungsgeschichte nimmt Apollonia von Wiedebach (1470-1526) einen herausragenden Platz ein. Als Tochter des Freiberger Bürgermeisters Stefan Alnpeck und Gemahlin eines der reichsten Leipziger Bürger, Jakob Blasbalg, und später des albertinischen Landrentmeisters Georg von Wiedebach hatte sie ein immenses Vermögen angehäuft. Im Jahr 1525 errichtete Apollonia ihr umfangreiches Testament, das in diesem Buch erstmals umfassend ausgewertet wird. Die Leipzigerin verwandte ihr Vermögen zum großen Teil für religiöse, kirchliche und karitative Schenkungen und Stiftungen in Leipzig. Zu den über zwanzig auf Dauer angelegten Stiftungen gehörte nach Apollonias Tod im Jahr 1526 auch die regelmäßige Spendenvergabe an Bedürftige, aus der sich für die nächsten drei Jahrzehnte eine feste kommunale Einrichtung der offenen Armenfürsorge in Leipzig entwickeln sollte.
Das vorliegende Buch nimmt neben der Person der Stifterin und den Bestimmungen ihres Testamentes vor allem die Umsetzung dieser Armenstiftung in den Blick und bietet neue Erkenntnisse zur städtischen Armen- und Sozialfürsorge Leipzigs bis zur Einführung der Reformation 1539. Da solche Armenstiftungen weit verbreitet waren, ist dieses besonders gut dokumentierte Leipziger Beispiel auch von überregionaler Bedeutung.
Das vorliegende Buch nimmt neben der Person der Stifterin und den Bestimmungen ihres Testamentes vor allem die Umsetzung dieser Armenstiftung in den Blick und bietet neue Erkenntnisse zur städtischen Armen- und Sozialfürsorge Leipzigs bis zur Einführung der Reformation 1539. Da solche Armenstiftungen weit verbreitet waren, ist dieses besonders gut dokumentierte Leipziger Beispiel auch von überregionaler Bedeutung.