"Ich bin ich, weil mein kleiner Hund mich kennt."Gertrude SteinßUnsere Begleiter und unsere Verwandten, unsere Liebesobjekte und unsere Opfer sind die Tiere und zugleich Geschöpfe unserer Phantasie. In jeder dieser Geschichten stellt uns ein Autor sein Tier vor, und in jeder begegnen wir der besonderen Faszination, die uns mit Tieren verbinden kann.ßTiere sind Statthalter unserer Gefühle. Wann immer wir über sie nachdenken, steht die Frage nach ihrer Ähnlichkeit oder Fremdheit im Raum. Wir können gar nicht anders, als sie immerzu in Beziehung zu setzen zu uns selbst. Was unterscheidet unsvon den Tieren, worin sind sie uns gleich? Instinkt kontra Willensfreiheit? Trieb kontra Verstand? Das Bewusstsein von Zeit und Vergänglichkeit wird ihnen abgesprochen. Doch egal, was sie uns antworten - meist schweigen sie -, immer stehen wir vor einem Rätsel, das uns auf uns selbst verweist.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Burkhard Müller fühlt sich im Großen und Ganzen sehr gut unterhalten von diesem Sammelband, in dem Autoren der NZZ über ihr Lieblingstier schreiben - auch wenn das Konzept des Buches seiner Einschätzung nach nicht gerade Bahn brechend ist. Aber er konzeidert auch: "Nicht jeder Einfall muss Originalität besitzen, um schön zu sein." Dass das Buch schön geworden ist, verdanken wir seiner nach Meinung dem Umstand, dass die Autoren der These der Herausgeberin Andrea Köhler nicht unbedingt gefolgt sind. Die geht nämlich davon aus "dass Tiere uns vor allem durch ihre Unerreichbarkeit faszinieren". Die Geschichten gehen das Verhältnis zum Tier aber teils ganz anders und vielschichtiger an. Hilfreich war nach Müllers Meinung, dass die Schreibaufgabe recht offen formuliert wurde. So sind doch einige "überraschende Lösungen" und unterhaltsame Beiträge entstanden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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