Produktdetails
- Verlag: St. Gertrude
- 1995.
- Seitenzahl: 488
- Deutsch
- Abmessung: 350mm x 260mm
- Gewicht: 3726g
- ISBN-13: 9783923848645
- ISBN-10: 3923848641
- Artikelnr.: 05912080
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.01.1996Totentanz mit Tieren - Horst Janssens Bestiarium
Mit besessener Lust hat sich Horst Janssen durchs krause Leben gezeichnet und dabei, nicht viel anders als sein extremer Antipode Beuys, eine zärtliche Vorliebe für das Weggeworfene, Vernutzte, Mißbrauchte, Gezauste und Verwesende entwickelt. Bei den Tiermotiven, denen sich der sechste der monumentalen Sammelbände des gezeichneten, aquarellierten und gedruckten Werks verschreibt, stößt man eher auf marginale und versehrte als auf edle und schöne Kreaturen. In Janssens Bestiarium, das nun posthum erschienen ist, wimmelt es von realen und imaginären Tieren, von Tieren aus Büchern, aus der Kunstgeschichte und aus den grauenhaften Versuchslabors, von possierlichen, kopulierenden, einsamen, sterbenden, durch Menschen malträtierten, gefressenen und skelettierten Tieren. Janssens Spezialität sind Ratten, Mäuse, Krähen und Spatzen, räudige Pinscher, tranchierte Fischköpfe und bizarre Krebse, die sich wie gespenstische Architekturen auftürmen. Die geniale Häßlichkeit der Natur reizt die Phantasie zur Erfindung von Monstern und dämonischen Mutationen. In den letzten Jahren mehren sich Totentänze mit Tieren, darunter ein "Ecce Homo", in dem sich das Selbstbildnis in einen Fischkopf verwandelt. Wir bilden einen Liebesbrief samt serviertem Fischkopf von 1979 ab. (Horst Janssen: "Das Tier". Herausgegeben von Dierk Lemcke. Verlag St. Gertrude, Hamburg 1995. 488 Seiten, 440 Abbildungen, geb., 198,- DM.) E.B.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit besessener Lust hat sich Horst Janssen durchs krause Leben gezeichnet und dabei, nicht viel anders als sein extremer Antipode Beuys, eine zärtliche Vorliebe für das Weggeworfene, Vernutzte, Mißbrauchte, Gezauste und Verwesende entwickelt. Bei den Tiermotiven, denen sich der sechste der monumentalen Sammelbände des gezeichneten, aquarellierten und gedruckten Werks verschreibt, stößt man eher auf marginale und versehrte als auf edle und schöne Kreaturen. In Janssens Bestiarium, das nun posthum erschienen ist, wimmelt es von realen und imaginären Tieren, von Tieren aus Büchern, aus der Kunstgeschichte und aus den grauenhaften Versuchslabors, von possierlichen, kopulierenden, einsamen, sterbenden, durch Menschen malträtierten, gefressenen und skelettierten Tieren. Janssens Spezialität sind Ratten, Mäuse, Krähen und Spatzen, räudige Pinscher, tranchierte Fischköpfe und bizarre Krebse, die sich wie gespenstische Architekturen auftürmen. Die geniale Häßlichkeit der Natur reizt die Phantasie zur Erfindung von Monstern und dämonischen Mutationen. In den letzten Jahren mehren sich Totentänze mit Tieren, darunter ein "Ecce Homo", in dem sich das Selbstbildnis in einen Fischkopf verwandelt. Wir bilden einen Liebesbrief samt serviertem Fischkopf von 1979 ab. (Horst Janssen: "Das Tier". Herausgegeben von Dierk Lemcke. Verlag St. Gertrude, Hamburg 1995. 488 Seiten, 440 Abbildungen, geb., 198,- DM.) E.B.
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